Konzert Gitarren-Matinée der Schüler von Denis Schmitz: Musikalische Zeitreise auf sechs Saiten

Wuppertal · Schwierig zu spielende Stücke voller Emotionen: Das präsentierten die Schüler von Denis Schmitz auf ihren Gitarren.

 Studierende der Gitarrenklasse von Denis Schmitz nahmen die Zuhörer mit auf eine musikalische Reise durch die Jahrhunderte.

Studierende der Gitarrenklasse von Denis Schmitz nahmen die Zuhörer mit auf eine musikalische Reise durch die Jahrhunderte.

Foto: ANNA SCHWARTZ

Komponist, Gitarrist und Gitarrenlehrer Denis Schmitz lud zu einer Matinée ein, am Standort Wuppertal der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Dort leitet er seit zwei Jahren eine Gitarrenklasse, die am Sonntag zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie wieder vor Publikum spielen konnte. „Nach unzähligen Zoom-Vorspielen und anderen Varianten sind wir froh, dass wir heute wieder vor Publikum spielen können“, erzählte Schmitz zu Beginn der Matinée. Aufgrund unvorhersehbarer Vorkommnisse war es lediglich zwei seiner Studenten, Gabriel Joseph Isaac Melville und Jonathan Noah Präg, möglich, ihre Stücke zu performen. Zudem bereicherte Raphael Simon Schwentker, der von Professor Alfred Eickholt lernt, den Auftritt.

Gabriel Melville begann den späten Vormittag mit dem Preludio en Do Menor von Agustín Barrios Mangoré, einem der bedeutendsten Gitarristen des südamerikanischen Kontinents. Ein ruhiges und bewegendes Stück, das den Zuhörer verleitet, den eigenen Gedanken nachzuhängen. Genau diese Emotionen konnte Melville im Publikum wecken. Darauf folgte Mazurka-Chôro aus der Suite populaire brésilienne von Heitor Villa-Lobos, ebenfalls einem Südamerikaner. Das melancholische Gefühl führte sich fort, der Student brachte es gut auf die Saiten.

Nach kräftigem Applaus für Gabriel Melville betrat Jonathan Präg die Bühne. Er spielte aus 12 Etudes op. 6 die Nr. 7 Allegro und Nr. 9 Andante Allegro von Fernando Sor. Dieser war zu seiner Zeit dafür bekannt, besonders komplizierte Stücke zu komponieren, die damals niemand in der Lage war zu spielen, erklärte Denis Schmitz während der Vorstellung seines Studenten. „Ein Stück, welches freudestrahlend aufspielt“, fügte er hinzu. Besagte Freude vermittelte Präg seinen Zuhörern durch seine Fähigkeiten.

Anschließend präsentierte er Prelude Nr. 1 Andantino espressivo und Prelude Nr. 2 Andantino aus den Cinq Préludes von Heitor Villa-Lobos, womit er das Publikum besonders beeindruckte. Auch er bekam großen Applaus und machte die Bühne für Gast Raphael Schwentker frei.

Dieser begann mit Homenaje, Le Tombeau de Claude Debussy von Manuel de Falla. Das Stück ist das einzige originale Gitarrenwerk, das de Falla hinterlassen hat. Es ist gespickt von kleinen Sekunden, den kleinsten Tonintervallen, wodurch sich ein Trauermotiv aufbaut und was der Musik eine besondere Tragik verleiht, die Schwentker sehr gefühlvoll herüberbrachte.

Zudem war die von Carlo Marchione bearbeitete Fassung von Fantasie für Violine solo in B-Dur von Georg Philipp Telemann und Usher-Waltz von Nikita Koshkin zu hören. Beides bewegte das Publikum aufgrund der emotionalen Spielweise des Studenten.

Abschließend begab sich Denis Schmitz gemeinsam mit Gabriel Melville und Jonathan Präg auf die Bühne, um die Prelude aus Prelude, Fugue et Variation, op. 18 von César Franck zu spielen. Normalerweise wird dieses Stück als Quartett gespielt, jedoch war dies aufgrund einer abwesenden Schülerin nicht möglich. Dies tat dem Stück keinen Abbruch und der fast volle Konzertsaal erfreute sich an dem rundum gelungenen Programm der Gitarrenklasse von Denis Schmitz.

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