Theater Wuppertal : „Geh ins Theater und mobbe nicht deine Mitschüler“
Das Schauspiel Wuppertal bietet wieder ein Klassenzimmerstück an. Premiere ist am 14. Januar in der Pina-Bausch-Gesamtschule.
Gutes Theater unterhält und gibt dem Publikum etwas mit auf den Weg. Was aber, wenn die Zuschauer nicht kommen? Jugendliche zum Beispiel, die meist nur gezwungenermaßen im Rahmen des Schulunterrichts den Weg in die Zuschauerränge finden? Indem Theater zu ihnen in die Schule geht, dahin, wo sie zuhause sind. Mit einem Format, das zu ihnen passt: Mit dem Klassenzimmerstück, das etwas zu sagen hat, „pädagogisch ist, etwas kann und will und eine Win-Win-Situation erreicht“, sagt Peter Wallgram. Der Regisseur ist Teil des Klassenzimmerstück-Projekts des Wuppertaler Schauspiels. Am 14. Januar ist Premiere mit „Out! - Gefangen im Netz“ (für Menschen ab 14 Jahren) in der Pina-Bausch-Gesamtschule.
Schon länger wollten Schauspiel-Intendant Thomas Braus und Theaterpädagogin Sylvia Martin das Format in Wuppertal reaktivieren, das zuletzt in den Nuller Jahren auf dem Spielplan der Bühnen stand. Ihr Anliegen: Schüler der Klassen sieben bis zehn ans Theater heranführen und zur Auseinandersetzung mit einem Thema motivieren. Das Format, so Martin, erlaube durch die Diskussion nach der Aufführung einen engen Kontakt, der mitunter auch persönlich werden könne: „Die Schüler lernen den Schauspieler näher kennen, das kann ihr Interesse an dem wecken, was er auf der Bühne tut.“
Den Menschen hinter dem Schauspieler entdecken
Nachdem im letzten Frühjahr Ikea Wuppertal eine 5000 Euro-Förderung zugesagt hatte, ging es an die Auswahl des passenden Stücks. Schnell landete man beim Internet und beim Mobbing, ließ die Aktualität des Themas von einer Mitarbeiterin des Wuppertaler Jugendamtes gegenchecken. Für Knut Winkmanns bereits ausgezeichnetes Stück „Out! - Gefangen im Netz“ entschied man sich, „weil es gut ist, dazu einlädt, Position zu beziehen“, so Wallgram. Konkret Werte wie Zivilcourage hochhält und zeigt, wie sie im Alltag gelebt werden können. Die Message heiße „Geh ins Theater und mobbe nicht deine Mitschüler.“ „Schau nicht zu, handle“, ergänzt Schauspieler Kevin Wilke.