Kultur Wuppertal : Ins Digitale – und wieder zurück
Kunst und Kultur verlangen nach neuen Räumen für Begegnung, sagt das Freie Netzwerk Kultur Wuppertal.
Lockerungen! Was für ein verführerisches Wort! Haben wir nicht alle genug Zeit in diesem Alptraum verbracht? Haben wir nicht einen Anspruch darauf, belohnt zu werden für unsere Disziplin, unsere Einsamkeiten, Verluste, unsere Genügsamkeit? Nach einem im Vergleich mit anderen Ländern leichten wie kurzen Lockdown möchten viele zurück zur „Normalität“, was immer das ist. In einem Interview in der Taz mit dem SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach lese ich, dass das Virus noch bis 2022 unser Leben bestimmen werde, mit Masken, Abstandsgeboten und Hygieneregeln. Für Großveranstaltungen, aber auch Kneipenbesuche sieht Lauterbach noch lange schwarz. Maßgebliche Virologen und auch die Kanzlerin warnen davor, das bisher Erreichte leichthin zu verspielen.
Also weiter stillhalten, zu Haue bleiben (wer kann)? Weiter „rumskypen, dropboxen und wetransfern“, wie der Sänger und Theaterregisseur Schorsch Kamerun es nennt? Welche gemeinsamen Räume bleiben uns noch? Wo finden wir Nähe, wo Resonanz?
Wie sehr brauchen wir in diesen Zeiten die Künste, für unseren inneren Kompass! Was täten wir jetzt ohne Bücher, Filme, Gespräche, Theateraufführungen, ohne Musik!?