Freies Netzwerk Kultur : Engels zeigt sich mit Mundschutz
Thomas Hilbig vom Freien Netzwerk Kultur über die Herausforderungen im Jubiläumsjahr.
„Ein Gespenst geht um in Europa“, so heißt die Ausstellung zum aktuellen Engelsjahr 2020 in der Kunsthalle Barmen im „Haus der Jugend“. Aufgrund eines Gespenstes, das gerade durch die ganze Welt geht, musste auch dieser wichtige Teil des Jahresprogramms zu Friedrich Engels verschoben werden. Das Katalogbuch ist pünktlich im Bergischen Verlag erschienen und bestellbar.
Aktuell leben wir in einer Situation, in der nationale Grenzen geschlossen und Grundrechte ohne demokratische Absprache von der Exekutive stark eingeschränkt werden. Unterschiedliche Landesregeln gelten. Eine Hypermoral überträgt sich auf die Gesellschaft. Gehorsamkeit ist die Bürgerregel. Dies führt zu differenten Reaktionen. Einerseits zu machtorientierten, teilweise martialischen Äußerungen und Blockwärtern, andererseits zu Solidarität, kulturellen und sozialen Aktionen. Viele Künstler präsentieren sich digital – zum Beispiel auf der Wuppertaler Kulturstreaming-Seite www.stew.one und in Sozialen Medien. Die Soforthilfe für die Kultur- und Kreativwirtschaft ist tatsächlich sofort bei vielen angekommen.
Trotz der finanziellen „Wertschätzung“ sind vorwiegend Darstellende Künstler unruhig und wollen sich bewegen. Aber auch viele Bildende Künstler, die sich gerne in ihre Ateliers zurückziehen, haben Sehnsucht nach Kontakt und Austausch. Grund dafür sind die individuellen, nicht finanziellen, Werte der kreativen Persönlichkeiten. Es geht um Ideen, wie man eine aktuelle Situation in eine bessere umwandeln kann. Dabei geht es nicht darum einen vergangenen Zustand wieder herzustellen, sondern um einen Blick nach vorne. Transformation, Utopie und viele weitere Initiativen sind in Wuppertal bereits aktiv.