Freibad Mirke: Pascal Merighi tanzt im leeren Schwimmbecken

Der Pina-Bausch-Tänzer tritt am Samstag an einem ungewöhnlichen Ort auf.

Mirke. Zwei Tänzer, zwei Projektionen, eine virtuelle Welt: „Tech Eins“ heißt das neue Projekt, das Pascal Merighi am Samstag, 6. August, an einem ungewöhnlichen Ort vorstellt. Ein Tänzer im Freibad? Da mögen sich Fans des Wuppertaler Tanztheaters getrost (und neugierig) die Augen reiben — denn genau das ist ganz im Sinne der Veranstalterin.

Mit Merighis Auftritt im leeren Schwimmbecken kündigt Nicole Bardohl die nächste außergewöhnliche Veranstaltung im Freibad Mirke an, das als Sommerresidenz des Kunstkomplexes fungiert (die WZ berichtete).

Im Zeitalter sozialer Netzwerke soll das Projekt, das Merighi zusammen mit Ivan Fatjo umsetzt, ein bewegendes Zeichen setzen: „Tech Eins“ thematisiert „die zunehmende körperliche Entfremdung zugunsten einer virtuellen Annäherung“, wie Bardohl erklärt. „Unmittelbares körperliches Empfinden rückt in den Hintergrund und macht Platz für eine indirekte Kommunikation. Körper, so schön sie sein mögen, bestehen nur noch aus Pixeln. Worte, so poetisch sie auch sind, bestehen nur noch aus Einsen und Nullen. Ist dies nun wirklich nur eine virtuelle Welt oder schlicht die Welt, in der wir leben und in der reales und virtuelles Erleben so sehr miteinander verschmelzen, dass sie mehr und mehr eins werden?“

Eine Antwort können Zuschauer ab 21.30 Uhr suchen. Dabei tanzt Merighi nicht zum ersten Mal auf eigenen Pfaden. Zwar ist der gebürtige Franzose vor allem als Ensemblemitglied des Tanztheaters bekannt — Pina Bausch holte ihn 1999 nach Wuppertal. Doch seit einigen Jahren arbeitet er auch an eigenen Projekten.

Mit seinem Tänzer-Kollegen Ivan Fatjo hat er bereits bei dem Stück „Mine“ zusammengearbeitet. Nun tritt das Duo im Freibad, In der Mirke 1, auf — und setzt auf die Unterstützung von André Chi Sing Yuen (Video) und Eberhard Kranemann (Musik). Ihr Projekt geht im leeren Becken über die Bühne — als Open-Air-Veranstaltung. Für einen besseren Sitzkomfort und gegen Kälte hat Bardohl übrigens einen ganz heißen Tipp: Sie empfiehlt allen Neugierigen, „Kissen, Decken und warme Kleidung mitzubringen“.

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