Forum am Kipdorf: Zwischen dem Papst und Paris Hilton: Dieter Hildebrandt und der absurde Alltag

Der Kabarett-Star kam, las und überzeugte im ausverkauften Haus.

Wuppertal. "Man ist manchmal nicht so spontan wie später." Der dies bei seinem umjubelten Gastspiel im Forum konstatierte, ist Dieter Hildebrandt - und auf ihn trifft die Aussage mitnichten zu.

Kaum, dass Hildebrandt den tosenden Begrüßungsapplaus überstanden hat, legt er los, kommt vom FDP-Parteitag ("ich hatte die Partei schon völlig vergessen") über Edmund Stoibers Logopäden, den G 8-Gipfel ("Klassentreffen der Ahnungslosen"), aber auch den ehemaligen Bundeskanzler Helmut Kohl auf das Altern ("das hat Zukunft") zu sprechen.

Überwiegend liest er aus seinem Buch "Nie wieder 80", aktualisiert die Einlassungen aber durch tagespolitische Ereignisse und stellt in wirklich jedem Beitrag unter Beweis: Er ist auf Ballhöhe. Offensichtlich studiert er die Medien sehr genau. Und das nicht nur hinsichtlich seines Lieblingsthemas, der Politik.

Auch auf dem Boulevard ist der gebürtige Niederschlesier sicher. Wenn er mit Unschuldsmine und Dackelblick über "Gloria, die entfesselte Gräfin von Thurn und Taxis, einer Art überalterter Paris Hilton" spricht, reißt es sein Publikum vor Begeisterung zu spontanem Beifall hin.

Mehr als zweieinhalb Stunden vergehen wie zwei Wimpernschläge. Doch natürlich wollen sich die Zuschauer nicht mit einem Ende zufrieden geben. Zwei Zugaben erklatschen sie sich, Bücher werden zwecks Signierung gezückt und manche spontanen Erinnerungsfotos geknipst.

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