Filme zeigen Künstler ganz nah

Am Samstag startet die Reihe „Filme zur Kunst“ im Skulpturenpark Waldfrieden.

Filme zeigen Künstler ganz nah
Foto: NFP

Wuppertal.Fälschung und Original, die Arbeitsweisen von Malern und Bildhauern, Porträts bekannter Künstler — die Reihe „Filme zur Kunst“ im Skulpturenpark Waldfrieden bietet jede Menge Hintergrund-Informationen. Sie beginnt wieder am morgigen Freitag.

Michael Mader und Mark Tykwer haben fünf abwechslungsreiche Filme ausgesucht, die im Wochenrhythmus im Café Podest am Skulpturenpark gezeigt werden. „Wir finden es schade, dass so viele interessante Filme in den Archiven verschwinden und nie wieder gezeigt werden“, sagt Michael Mader.

Den Auftakt macht am Samstag der Maler und Filmemacher Jürgen Böttcher alias Strawalde. Er war in der DDR als Dokumentarfilmer bekannt, malt aber auch selbst. „Böttcher liegt mir ganz besonders am Herzen — er gehört zu den wichtigsten Malern seiner Generation“, betont Mader.

Zuerst werden die drei Kurzfilme „Potters Stier“, „Venus nach Giorgione“ und „Frau am Klavichord“ gezeigt. Darin übermalt Böttcher vor laufender Kamera Postkarten von Potter, Giorgione und de Witte.

Anschließend läuft Böttchers Kurzfilm über Hermann Glöckner von 1985. Der Künstler (84) kommt am Freitag auch zur Aufführung seiner Filme in den Skulpturenpark. In Berlin wird gerade eine Ausstellung seiner Werke vorbereitet.

Sehr groß ist bereits der Andrang für den Film „Station to Station“ am 5. Februar. Doug Aitken fuhr vergangenes Jahr mit dem Zug 4000 Meilen durch Amerika und besuchte Künstler, Musiker und Tänzer. Bei kurzen Auftritten lernen die Zuschauer so unter anderem Patti Smith, Beck, Olafur Eliasson, Lawrence Weiner und Giorgio Moroder von einer ganz individuellen Seite kennen. Die 62 einminütigen Happenings ergeben ein berauschendes Kaleidoskop der internationalen Kunstszene, zu der auch Regisseur Doug Aitken selbst gehört. Seine Werke zeigte 2015 die Schirn Kunsthalle in Frankfurt.

Gotthard Graubner, der Kollege von Tony Cragg, war häufig im Skulpturenpark zu Gast. Tilmann Urbach besuchte ihn in seinem Atelier auf der Museumsinsel Hombroich. In seinem Film „Farb-Raum-Körper“ dokumentiert er den Entstehungsprozess der Bilder und befragt den über Achtzigjährigen zu seinen Antriebskräften und Zweifeln. Bekannt wurde Graubner vor allem durch seine monochromen Farbkissen. Dieser Film wird am 12. Februar gezeigt.

Am 19. Februar läuft „Eisenstein in Guanajuato“ — ein Spielfilm von Peter Greenaway über eine Reise des sowjetischen Regisseurs nach Mexiko. Im Zentrum steht Eisensteins erotische Faszination von seinem Führer Palomino.

Den Abschluss der Reihe bildet am 26. Februar Orson Welles’ Klassiker „F wie Fälschung“ über den raffinierten Bildfälscher Elmyr de Hory und Clifford Irving, der mit seiner gefälschten Howard-Hughes-Autobiografie weltweit Aufsehen erregte.

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