Konzert Adventssonntag mit Cinderella

Zweites Familienkonzert zum Zuhören und Mitspielen.

Beim Familienkonzert in der Stadthalle spielte Emilia in der ersten Reihe.

Beim Familienkonzert in der Stadthalle spielte Emilia in der ersten Reihe.

Foto: Fischer, Andreas (f22)

Märchenhaft ging es zu beim Familienkonzert am Sonntag in der voll besetzten Historischen Stadthalle. Unter der Leitung von Mihhail Gerts, der die kurzfristig erkrankte Generalmusikdirektorin Julia Jones vertrat, präsentierte das Wuppertaler Sinfonieorchester seinem jungen Publikum Stücke aus Sergei Prokofjews Ballett „Cinderella“.

Schon vor Beginn des Konzerts konnten die jungen Zuhörer an einem Quiz teilnehmen, das traditionell einen besonderen Gewinn bereithielt. Die sechsjährige Zoe und der neunjährige Julius durften das Konzert von der Bühne aus erleben – mitten zwischen den Musikern. Während Zoe sich einen Platz zwischen den Celli suchte, war sich Julius, der selbst Klavier spielt, sofort sicher, wo er sitzen möchte: „Beim Horn!“ Das restliche Publikum konnte den Musikern Dank der Live-Übertragung auf eine Großleinwand auf die Finger schauen.

Komposition nach der
französischen Variante

Wer kennt es nicht, das Märchen vom Aschenputtel? „In jedem Land gibt es eine andere Version der Geschichte“, erklärte Moderator Christian Schruff. Prokofjew habe seine Musik nach der französischen Variante komponiert. Schruff erzählte die bekannte Geschichte der schönen und bescheidenen Cinderella in kurzen Episoden, die jeweils im Anschluss vom Sinfonieorchester musikalisch illustriert wurden. So erklang zunächst die melancholische Erkennungsmelodie der Protagonistin. „Cinderella ist traurig, weil ihre Mutter gestorben ist“, erklärte Schruff. Anders klang da der Zank der Stiefschwestern, die sich gegenseitig wegschubsen, um vor dem Spiegel stehen zu können, und wieder anders der Tanz auf dem königlichen Ball des Prinzen.

„Was glaubt ihr, wen er aufgefordert hat?“, fragte Schruff. Das Publikum war sich einig: Cinderella natürlich. Die jungen Zuhörer ahmten die Bewegungen des Dirigenten nach, wiegten sich im Walzertakt hin und her und ritten auf den Knien ihrer Eltern mit dem Prinzen um die Wette. Doch um Mitternacht ist der Zauber vorbei: Unheilvoll mimte das Orchester das Ticken der Uhr und die Glockenschläge, die Cinderella zur Flucht zwingen. Mit Hilfe der Trompeten erklang dann die Verkündigung des Prinzen, das Mädchen zu heiraten, dem der verlorene Schuh gehöre.

Besonderer Höhepunkt war das traditionelle Mitspielstück, zu dem alle Nachwuchsmusiker, die ihr eigenes Instrument mitgebracht hatten, auf die Bühne kommen durften. Die Noten konnten im Vorfeld heruntergeladen werden, um zu Hause zu üben, aber die Sinfoniker machten bereitwillig Platz, um ihren jungen Kollegen eine gute Sicht aufs Notenpult zu verschaffen.

Geigen, Celli, Trompeten, eine Posaune, eine Quer- und zahlreiche Blockflöten wurden auf die Bühne getragen und ließen gemeinsam mit dem Orchester die bekannte Melodie aus dem deutsch-tschechischen Märchenfilm „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ erklingen, der in vielen Familien Weihnachtstradition besitzt. Das nächste Familienkonzert findet am 24. Februar 209 statt.

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