Eva Caspari: Eine Frau erobert das Dirigentenpult
Im Opernhaus sorgt sie dafür, dass „Die lustige Witwe“ am Mittwoch in Barmen zu erleben ist.
Wuppertal. Dass Frauen Dirigentinnen werden, ist zwar kein Novum, aber immer noch nicht alltäglich. Eva Caspari, 32 Jahre jung, ist seit Oktober 2010 Korrepetitorin mit Dirigierverpflichtung bei den Wuppertaler Bühnen und steht ihre Frau neben den Kollegen Boris Brinkmann, Tobias Deutschmann und Oliver Stapel als Dirigent und Studienleiter.
Und wenn Chef-Dirigent Hilary Griffiths oder Florian Frannek zur Bühnenprobe einer Oper oder Operette rufen, hat die Korrepetitorin schon in vielen Stunden die Parts mit den Solisten eingeübt. Sie begleitet die Sänger am Klavier als Assistentin des Kapellmeisters auch bei den szenischen Proben oder betreut eine Aufführung musikalisch, wenn ein Dirigent mal ausfällt: „Bei Orchesterproben sitzen wir oft im Zuschauerraum und protokollieren beispielsweise, ob eine Stelle zu leise oder zu laut ist, ob ein Sänger sich durchsetzt oder zugedeckt wird.“
Caspari wurde die Leidenschaft fürs Musiktheater in die Wiege gelegt: Ihr Vater ist Dirigent, die Mutter Sängerin. Kein Wunder, dass sie sagt: „Ich bin für das Theater geboren.“ Zunächst studierte sie ebenfalls Gesang, später auch Dirigieren in Stuttgart, Helsinki und Hamburg. Sie war an der Volksoper in Wien und am Theater Baden bei Wien tätig, hat auch weiterhin Aufträge bei den Hamburger Symphonikern.