Epikur: Hans Peter Nacke hört auf — die Galerie bleibt bestehen

Aus gesundheitlichen Gründen zieht sich der Kunstexperte zurück. Nachfolger Steffen Schneider möchte seine Arbeit fortsetzen.

Wuppertal. Nun kommt es doch anders als gedacht: „Es ist mir einfach zu viel geworden“, sagt Hans Peter Nacke. Der Kunstfreund, dessen Name untrennbar mit der Galerie Epikur verbunden ist, zieht nach dem jüngsten Krankenhaus-Aufenthalt die Notbremse. Oder wie er es selbst sagt: „Nach mehr als 30 Jahren Kunstvermittlung beende ich aus gesundheitlichen Gründen meine Galeriearbeit.“

Sein Rückzug bedeutet jedoch nicht das Aus für die Galerie an der Friedrich-Ebert-Straße. Wie die WZ bereits im vergangenen Sommer berichtete, hatte Nacke frühzeitig nach einem Geschäftspartner und möglichen Nachfolger gesucht — und ihn in Steffen Schneider (Galerie Blickfang) gefunden. „Eigentlich war geplant, dass ich länger arbeite und die Galerie erst später übergebe.“ Nun jedoch kommt alles anders: Bereits ab dem 1. Juni übernimmt Schneider die Räume in Elberfeld.

„Die Galerie Epikur GmbH wird ihre Geschäftstätigkeit zum 30. Juni beenden“, erklärt Nacke. „Als Kunstberater werde ich aber auch in Zukunft weiterhin zur Verfügung stehen.“ Es klingt ganz so, als habe der Wuppertaler, der sich seit Jahrzehnten unermüdlich vor allem für zeitgenössische Kunst engagiert, den Entschluss durchaus schweren Herzens und mit dem Verstand getroffen: „Die Entscheidung, etwas zu beginnen, bedeutet genau so viel Mut, wie etwas abzuschließen.“

Steffen Schneider

Sein Nachfolger indes kündigt an, dass nicht nur der Name der Galerie erhalten bleiben soll. Mit dem Großteil der Künstler, die Nacke betreut hat, möchte auch Schneider künftig zusammenarbeiten. Wer genau dabei sein wird, steht allerdings noch nicht fest. Da der vorzeitige Wechsel überraschend erfolge, will sich der „Neue“ erst noch genauen Überblick darüber verschaffen, „wo die Künstler derzeit stehen und woran sie aktuell arbeiten“.

Grundsätzlich stehe er jedoch hinter Nackes bisherigem Konzept. „Sonst hätte ich mich auch vor einem Jahr, als mich Herr Nacke fragte, ob ich bei ihm einsteigen möchte, nicht für die Galerie Epikur entschieden.“ Dem Noch-Galeristen dürfte da wohl ein Stein vom Herzen fallen. „Ich möchte die Tradition der Galerie Epikur auf jeden Fall weiterführen“, verspricht sein Nachfolger. Zum Beweis bereitet Schneider gerade eine Gemeinschaftsausstellung vor, bei der Künstler mitmischen, die „schon lange mit der Galerie Epikur verbandelt sind“: Peter Caspary und Uta Schotten läuten die neue Ära mit einer Ausstellung ein, die zum Stichtag — am 1. Juni — eröffnet wird.

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