Engelsrufe und die Kunst der Fuge

Amici del canto in der Friedhofskirche.

Nordstadt. Verblüfft schauen sich die Gäste, die auf der Empore der Friedhofskirche Platz genommen haben, um, als sich die Sängerinnen und Sänger des Kammerchors amici del canto hinter ihnen aufstellen, um über ihren Köpfen hinweg zu singen.

300 Besucher hören den Chor und die Kammerphilharmonie Wuppertal. Sanft und klar erklingen die Stimmen, und als die Sänger auf der gegenüberliegenden Seite der Empore in den Gesang einstimmen, erinnert Carl Philipp Emanuel Bachs „Sanctus in Es-Dur (415 Hz)“ an Engelsrufe — so gibt es gleich zu Beginn einen Höhepunkt im Programm.

Es folgt „Die Kunst der Fuge“, ein Werk seines Vaters Johann Sebastian Bach. Das Publikum lauscht aufmerksam. Der Chor singt unter Dennis Hansel Werke aus verschiedenen Epochen. So passt auch der Stimmungswechsel, den der Violinist Christoph Huber für die Kammerphilharmonie Wuppertal mit „Fratres“ von Arvo Pärt anstimmt. Die Ernsthaftigkeit löst sich in dem zunächst dramatischen Solo und dann im schwärmerischen Spiel der Streicher auf. Das zeitgenössische Stück findet großen Anklang beim Publikum — wie auch Joseph Haydns „Missa in angustiis“, die feierlich präsentiert wird.

Pauken und Trompeten tönen triumphierend und die Solisten Lena-Maria Kramer (Sopran), Christine Wehler (Alt), Jörg Nitschke (Tenor) und Ralf Riehl (Bass) heben mit Gesang die Anmut der Komposition hervor.

Die Messe und mit ihr das Konzert schließen mit einem nach Jubel klingenden „Agnus Dei“ ab. Das Publikum bedankt sich mit stehenden Ovationen.

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