Eine Mina geht nach Vohwinkel
Nachlassverwalter Markus Stobbe will Werke von Ulle Hees der Schule überlassen, die wahrscheinlich ihren Namen tragen wird.
Wuppertal. Als Marcus Stobbe erfuhr, dass eine Förderschule in Vohwinkel nach Ulle Hees benannt werden soll, hatte er sofort die Idee zu einer generösen Gabe. Denn der Nachlassverwalter der Künstlerin, die vor fast vier Jahren gestorben ist, möchte der zukünftigen Ulle-Hees-Schule Werke von ihr überlassen.
Das sollen nicht nur ebenso sensible wie kraftvolle Zeichnungen aus dem Themenbereich Musik und Tanz sein, sondern auch die großformatigen Original-Entwürfe für ihre Bronzefiguren Mina Knallenfalls und Zuckerfritz, alles in Absprache mit Gregor Hees, dem Sohn der Künstlerin.
„Ich halte das für sinnvoll, weil das ihre berühmtesten Skulpturen sind und die Kinder sie vielleicht kennen“, sagt der 45-Jährige, der unweit von Hees’ damaligem Atelier nebenberuflich das Geschäft Antik im Hof betreibt. „Ich bin mir sicher, dass Ulle das gut gefallen hätte“, sagt ihr früherer Nachbar. „Sie wollte, dass ihre Arbeiten bei den Leuten an der Wand hängen und nicht in Mappen herumliegen. Wahrscheinlich wäre sie sofort ehrenamtliche Kunstlehrerin an der Schule geworden.“ Schließlich hat sie in den 50er Jahren selbst in dem Gebäude an der Brucher Straße gelernt, damals war es noch eine Frauenoberschule.
„Wir wurden von diesem Angebot überrascht“, sagt Schulleiterin Carmen Birnbach. Bis vor kurzem war ihre Schule noch nach Astrid Lindgren benannt. Seit der Zusammenlegung mit dem Elberfelder Standort Hufschmiedstraße trägt sie den spröden Namen Förderschule-Lernen-West. Nun gibt es eine Initiative, die sich für eine Umbenennung in Ulle-Hees-Schule stark macht.
Birnbach fände es großartig, wenn Werke von Ulle Hees in ihrer Schule gezeigt werden könnten. „Aber wir müssen natürlich die offizielle Umbenennung abwarten.“ Von der Stadt habe sie jedoch das Signal bekommen, dass dies kein großes Problem sein dürfte. „Möglicherweise haben wir den neuen Namen schon vor den Sommerferien.“