Ein Thema, das alle angeht: DemTod den Schrecken nehmen

Backstuben-Galerie zeigt Werke von 16 Künstlern.

Ein Thema, das alle angeht: DemTod den Schrecken nehmen
Foto: Uwe Schinkel

Nordstadt. Eine quicklebendige Ausstellung zum Thema Tod präsentiert derzeit die Backstubengalerie. 16 Künstler, die in Wuppertal leben oder gelebt haben, zeigen eine Auswahl ihrer Werke unter dem Titel „Der lachende Tod“. „Ist es möglich, dem Tod anders als mit Schrecken zu begegnen?“, umreißt die Kuratorin Heidrun Monsma die Aufgabenstellung für die Künstler.

Es ist ein Thema, das alle beschäftigt — junge wie ältere Künstler (von 1946 bis 1981 reichen die Geburtsjahrgänge) ebenso wie Besucher: Dicht an dicht drängten sie sich bei der Vernissage in der Schreinerstraße.

Weit spannt sich der Bogen der Stile und Herangehensweisen. Gleich hinter der Eingangstür steht man vor der Vitrine mit Asti Pfannkuchs dreifachem „Leichenschmaus“: Torten-Gebilde aus Marzipan, auf denen bleiche Hände um einen Rosenkranz gelegt sind. Martin Schildkamp arbeitet in Air Brush-Technik und hält auf seinem Selbstporträt sein Herz in der Hand — zwei OPs hat er bereits hinter sich.

Einen schrägen Zugang wählt naturgemäß der Karikaturist André Poloczek, bei dem ein Gott mit weißem Rauschebart den Sensenmann mit einem „Du spinnst wohl!“ abspeist.

Die traditionelle Figur mit Kapuze und Sense taucht bei einigen Künstlern auf, Sabine Comers etwa und auch auf Zeichnungen von Wolf Erlbruch. Renate Löbbecke steuert eine begehbare Bodenarbeit bei: Sechs Betonguss-Fliesen voller kleiner Gesichter. Einen Sarg hat sich Gerhard Roßmann schon besorgt. Für ihn ist da allerdings kein Platz, denn innen hat er eine idyllische Flusslandschaft aus dem Modelleisenbahnbau angelegt.

Poetisch und politisch zugleich ist Zahra Hassanabadis „Rote Zunge“: Orangerote Kunstfasern quellen wie langes Haar aus einer schwarzen Kappe. Das Werk der Exil-Iranerin kann als ästhetisches Bild für sich bestehen, lässt sich aber auch als Anspielung auf die Unterdrückung von Frauen und Künstlern in ihrem Herkunftsland lesen.

Die Ausstellung „Der lachende Tod“ läuft bis zum 13. Juli in der Backstubengalerie, Schreinerstraße 7. Sie ist mittwochs von 16 — 19 Uhr und sonntags von 11 — 14 Uhr geöffnet.

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