Ein echter Picasso für Wuppertal

Martina Diers stellt Werke von Juan Antonio Picasso aus. Der Kubaner ist über Ecken mit dem großen Pablo Picasso verwandt.

Wuppertal. Wer von der Kunst leben möchte, dürfte sich glücklich schätzen den Nachnamen Picasso zu tragen. Schließlich ist der Spanier Pablo Picasso (1881-1973) einer der bekanntesten Künstler der Welt. Doch der bringt auch Bürden mit sich: Immer wird man mit dem Künstler aller Künstler verglichen. Juan Antonio Picasso (39) aus Kuba ist das nicht wichtig: „Für meine Kunst spielt mein Name keine Rolle.“

Der 39-jährige Kubaner feierte jetzt die Eröffnung seiner ersten Ausstellung in Europa, in der Galerie der Wuppertalerin Martina Diers an der Königsberger Straße. Juan Antonio Picasso sei tatsächlich ein Nachfahre des berühmten Pablo Picasso, so Pedro Corvetto von „Latin-Art“ aus Bochum, Mitveranstalter der Werkschau. Laut Corvetto sei Pablo Picassos Großvater in den 1860er-Jahren aus Malaga nach Kuba ausgewandert und habe dort eine neue Familie gegründet. Sein Urenkel Juan Antonio sei damit Teil der Blutlinie Picassos. „Natürlich hat der Name eine große Anziehungskraft“, weiß Galeristin Martina Diers. Sie freut sich, die Werke nach langen Reisen endlich in ihrer Galerie präsentieren zu können.

Während Pablo Picassos Werk für seine blaue und rosa Periode bekannt gewesen sei, in denen er überwiegend diese Farben in den Vordergrund stellte, spricht Diers von einer schwarzen Periode des jungen kubanischen Picassos: Viel Schwarz findet sich in seinen Werken, gepaart mit kubistischen — formabstrakten — Einflüssen. Besonders stolz stellte der junge Kubaner bei der Eröffnung ein Gemälde vor, in dem er die weibliche Statue „La Giraldilla“, ein inoffizielles Wahrzeichen Havannas, einbaute: Statt der eigentlich stehenden Position, ließ er die Frau auf einer Art Thron sitzen. „Ich habe den teilweise noch weit verbreiteten Chauvinismus in dem Bild verarbeitet. Die Frauen sollen sich ausruhen dürfen“, erklärt Juan Antonio Picasso.

Noch bis zum 24. November können die Werke eines „echten“ Picassos bestaunt werden.

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