Ein Chor lässt den Frühling erwachen

Musikalischer Brückenschlag: Der Bayer-Chor Wuppertal beglückte Gäste mit „Liedern aus Ost und West“.

Elberfeld. Schwarze Hemden, weiße Krawatten — das typische Outfit des Bayer-Chors. Genau so empfingen die Sänger am Sonntag die Stadthallen-Gäste im voll besetzten Mendelssohn Saal. Das Frühjahrskonzert stand diesmal unter dem Titel „Lieder aus Ost und West“ — darunter viele heitere Stücke aus Russland, immer mit Soli der Sopranistin Christiane Linke im Wechsel.

Eigentlich sollte Tenor Stefan Lex die Moderation übernehmen, er fiel jedoch aus Krankheitsgründen aus. Christiane Linke war aber ein würdiger Ersatz.

Den Auftakt bildet „Mit der Troika in die große Stadt“ — ein flottes, sehr munteres Lied, das der rund 40-köpfige Männerchor kraftvoll präsentiert. Das Publikum fühlt sich durch die heiteren, warmen Stimmen wahrlich an den Frühling erinnert, was sich im Laufe des Konzerts noch steigern soll.

Der erste Teil des Programms gilt dem Motto „Russland deine Lieder“: Darunter sind viele bekannte wie „Kaljinka“, die das Publikum zum Klatschen und Mitschunkeln anregt. Dafür sorgen auch die munteren Töne des Klaviers, auf dem die Pianistin Sigrid Althoff beeindruckend Chor und Sopranistin begleitet. Alle Lieder hat Chor-Leiter Gus Anton bearbeitet. Viele, die im zweiten Teil zu hören waren, hat er sogar selbst geschrieben.

Der Männerchor sorgt für eine sehr gute Stimmung — und löst mit den Tönen und Texten der Lieder die Sehnsucht nach der Ferne und dem Reisen aus. Die Lieder erzählen von schönen, fremden Orten. Mal klingen die Melodien sorgenfrei und fröhlich, in anderen Liedern dagegen leicht und sachte.

Auch im zweiten Teil glänzt der Chor mit Harmonie und munteren Tönen: Vor allem „Der kleine Postillon“ von Gerhard Winkler und „Spiel Zigeuner“ von Gus Anton überzeugen mit ihrer Dynamik und Heiterkeit. Dazu die flotten Töne am Klavier — das Auf und Ab der Musik löst gute Laune aus.

Auch in der Stimme von Christiane Linke steckt viel Sehnsucht: „An den Mond“ aus der Oper „Rusalka“ singt sie sehr stimmig und gefühlvoll. Mal schnell und sehr hoch, dann wieder tiefer und langsamer hallt Linkes klare Stimme durch den Saal.

Auch „Spiel auf der Geige das Lied von Leid und Lust“ klingt beeindruckend. Mit ihrer lieblichen, doch sehr kraftvollen Stimme hält sie auch die höchsten Töne lang — ihre Soli versprechen eine gute Abwechslung.

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