Dustin Smailes: Auf dem Sprung auf die Profi-Bühne

Dustin Smailes lebt seinen Traum: Er beginnt eine Ausbildung zum Musicaldarsteller.

Wuppertal. Die Vorfreude strahlt Dustin Smailes aus den Augen. "Ich freue mich darauf, meinen Traum zu leben", sagt der 21-Jährige. "Ich hoffe, dass es mir trotz der Härte der Arbeit Spaß machen wird."

Der Schauspieler und Sänger vom TiC-Theater hat die erste Hürde auf dem Weg zum professionellen Musical-Darsteller geschafft. Im September beginnt er in München an der Theater-Akademie im Prinzregententheater die Ausbildung zum Diplom-Musicaldarsteller.

Begonnen hatte er eigentlich als klassischer Sänger - er war Mitglied der Wuppertaler Kurrende. Dort wiederum unterrichtete die Schwester von TiC-Theater-Chef Ralf Budde Stimmbildung und lud Smailes zum ersten Casting ein. Seit Anfang 2004 steht er nun auf der Bühne des Cronenberger Theaters - oder vielmehr tanzt er darauf und singt. Alle Revuen hat er mitgemacht, 24 Charaktere in "Currywurst mit Pommes" verkörpert und besonders gerne den Kasper im "Räuber Hotzenplotz" gespielt: "Das Team dort ist sehr herzlich."

Bald nahm ihn das Theaterspielen so sehr in Anspruch, dass er die Kurrende aufgeben musste. Nach seinem Abitur 2006 entschied er sich, sein Hobby zum Beruf zu machen. Beim ersten Versuch 2007 bewarb er sich noch sowohl in der Schauspiel- als auch in der Musical-Klasse der Essener Folkwang-Hochschule. Schnell merkte er, dass ihm das Musical besser lag: "Die Schauspieler sind so weit von der Realität weg. Die Musical-Leute sind auch alle bekloppt - aber auf einer ähnlichen Wellenlänge wie ich." Am Ende verfehlte er jedoch knapp einen der sechs Studienplätze und landete auf dem ersten Platz der Warteliste.

Das darauf folgende Jahr nutzte der Wuppertaler für intensive Vorbereitung: Dana Großmann, Kollegin im TiC-Theater und ausgebildete Bühnentänzerin, unterrichtete ihn in Ballett, Regisseur Jens Kerbel gab ihm Tipps - und er durfte auch bei Kursen der Folkwang-Hochschule reinschnuppern. "Das hat wirklich viel gebracht." Doch trotz alledem: Die sichere Erwartung wurde enttäuscht, und Smailes fand sich abermals an der Spitze der Warteliste wieder. Also bewarb er sich noch schnell einen Tag vor Ende der Anmeldefrist in München. Mittlerweile kannte er schon viele Mitbewerber von Essen her und stellt im Nachhinein fest: "Die Hochschulen haben völlig unterschiedliche Kriterien. Wer bei der einen nicht mal auf der Warteliste landet, wird bei der anderen genommen."

Smailes erhielt nun endlich - nicht zuletzt durch seine TiC-Theater-Erfahrung im Improvisieren - den ersehnten Platz, entkommt damit der Alternative, Musik und Bio auf Lehramt zu studieren, und sucht sich nun mithilfe seiner Eltern ein Zimmer im teuren München. Über Internet hält er den Kontakt zu seinen zukünftigen Studienkollegen.

Zum 1. September möchte Smailes umziehen, am 22. September beginnt der erste Workshop. Mit dem TiC-Theater ist es dann erst einmal vorbei: Im ersten Jahr herrscht Auftrittsverbot für die neuen Studenten. "Mir wird bestimmt die Bühne fehlen", seufzt Smailes. Wahrscheinlich wird er jedoch vor lauter Training gar keine Zeit haben, darüber nachzudenken.

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