Drei Fragen an... den Opernsänger Kay Stiefermann

Wuppertal. Nach 14 Jahren zeigen die Wuppertaler Bühnen wieder eine Strauss-Oper: „Arabella“ ist seit kurzem im Barmer Opernhaus zu sehen. Die lyrische Komödie erzählt von der Suche nach dem passenden Mann.

Ein möglicher Heiratskandidat ist Mandryka: Kay Stiefermann spielt den slawischen Adligen, der nach dem Tod seiner Frau auf eine neue Liebe hofft, an seiner amourösen Vergangenheit jedoch auch schwer zu tragen hat. Als er die junge Arabella (Banu Böke), die schon allein wegen der finanziellen Probleme ihrer Eltern einen passenden Bräutigam sucht, auf einem Ball trifft, ist er von ihr ganz hingerissen.

Herr Stiefermann, in der „Arabella“-Oper geben Sie Ihr Rollendebüt als Mandryka. War es schwer oder leicht, sich in die Figur einzufühlen?

Kay Stiefermann: Der Mandryka ist in seiner musikalischen und szenischen Komplexität schon eine Herausforderung für mich. Ich musste mich langsam an die extremen Gefühle gewöhnen, die ihn beherrschen. Sehr geholfen hat mir dabei die wunderbare Musik von Richard Strauss, in der alle Facetten der Gefühle bildlich vorhanden sind.

Sie sind seit der Spielzeit 2001/2002 Ensemblemitglied der Wuppertaler Bühnen. Wie sehen Sie die derzeitige Entwicklung?

Stiefermann: Die derzeitige Entwicklung der Theatersituation in Wuppertal bewegt mich sehr. Die Wuppertaler Oper bietet ein überdurchschnittliches Niveau — beispielsweise im musikalischen und sängerischen Bereich. Es ist schmerzlich zu sehen, dass es so schwer ist, auch den nachfolgenden Generationen ein wertvolles Theatererlebnis in der Stadt Wuppertal zu gewährleisten. Wuppertal hat eine große Theatertradition. So war zum Beispiel schon mein Professor Kurt Moll in den 60er Jahren — vor Beginn seiner Weltkarriere — in Wuppertal engagiert. Ich hoffe also, dass ich nicht die letzte Generation bin, die hier an diesem Opernhaus die Grundlagen erhalten hat, um in der Opernwelt auch international zu bestehen. Und ich hoffe auf der anderen Seite auch, dass noch in 30 Jahren das Wuppertaler Publikum die Faszination Oper auch in seiner Stadt auf hohem Niveau erleben kann.

Wo kann man Sie demnächst sonst noch hören und sehen?

Stiefermann: In der nächsten Zeit kann man mich noch an der Deutschen Oper am Rhein als Danilo in „Die lustige Witwe“ und in Wien als Gyges in „Der König Kandaules“ von Zemlinsky an der Volksoper hören und sehen. Außerdem bin ich in der zweiten Jahreshälfte auch wieder zu Gast beim Bayerischen Rundfunk für eine konzertante Aufführung einer Oper von Wolf-Ferrari und beim Westdeutschen Rundfunk für eine Operetten Gala in der Kölner Philharmonie — und natürlich auch wieder bei Konzerten des Wuppertaler Sinfonieorchester in der Wuppertaler Stadthalle. thö

Die Wuppertaler Bühnen präsentieren „Arabella“ am Samstag, 2. April, 9.30 Uhr und am Sonntag, 10. April, um 18 Uhr im Opernhaus. Karten können unter Telefon 569 4444 bestellt werden. Nähere Infos zum Spielplan unter www.wuppertaler-buehnen.de

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