Drei Fragen an. . . Regisseur Jens Kalkhorst

Wuppertal. Das Wuppertaler Taltontheater hat turbulente Monate hinter sich. Nun geht es mit einer neuen Produktion weiter: „Phil Noir“ feiert am kommenden Donnerstag Premiere in der Börse. Jens Kalkhorst setzt die Detektiv-Komödie in Szene.

Herr Kalkhorst, wie ist die Lage im Taltontheater, nachdem das Ensemble durch den Rückzug von Martina Steimer aus dem Rex-Theater am Standort am Kipdorf sein künstlerisches Zuhause verloren hat?

Jens Kalkhorst: Der Verein hat sich seit der Gründung vor sechs Jahren stets selbst tragen können, und die Motivation des Ensembles war immer sehr hoch. In beiden Punkten ist die Lage inzwischen eindeutig bedenklich. Wir haben einen fünfstelligen finanziellen Verlust. Die Sorge, durch den steten Bühnenwechsel unseren Publikumsstamm zu verlieren, steigt und beunruhigt das Team. Ohne Unterstützung wird das Taltontheater nicht weiter produzieren können. Das Taltontheater hatte zuletzt 40 bis 50 Aufführungen im Jahr — es scheint momentan keinen Platz für diesen regelmäßigen Spielplan in Wuppertal zu geben, und die vergangenen Monate der Tingelei tun dem Ensemble und dem Publikum nicht gut. Das künstlerische Zuhause fehlt eindeutig.

Die neueste Produktion ist eine Hommage an die Welt des „Film noir“. Muss man Filmexperte sein, um das Stück richtig zu verstehen?

Kalkhorst: Man muss kein Filmexperte sein, um der Handlung folgen zu können. Denn der Film ist nicht nur eine Parodie, sondern vor allem auch eine Hommage an die große Zeit Hollywoods. Das heißt: Es gibt ein Wiedersehen mit der schönen Unbekannten, ein mysteriöses Rätsel, das es zu lösen gilt, und knallharte Action. Also alles Dinge, denen man amüsiert folgen kann, ohne ein Filmwissenschaftler zu sein.

Was erwartet das Publikum?

Kalkhorst: Es gibt unter Filmwissenschaftlern die Meinung, dass ein echter „Film noir“ unbedingt in Schwarz-Weiß gedreht sein muss. Also habe ich mich entschlossen, die rasante Detektiv-Komödie vom Kostüm über die Requisite bis zum Bühnenbild komplett in Schwarz-Weiß zu gestalten, sozusagen als unseren Beitrag zur Hommage. Mit einem Hinweis auf die aktuelle Filmmode würde ich „Phil Noir“ wie folgt zusammenfassen: „Phil Noir“ jetzt in Wuppertal — komplett in Schwarz-Weiß und 3-D. thö Die Premieren-Vorstellung beginnt am Donnerstag, 10. Februar, um 20 Uhr in der Börse, Wolkenburg 100. Karten und Infos zu weiteren Terminen gibt es unter Telefon 243 220 und im Netz unter

www.taltontheater.de

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