Drei Fragen an . . . Chorleiter Jens Bingert

Wuppertal. Kleine Akteure möchten groß herauskommen: Der Kinder- und Jugendchor der Wuppertaler Bühnen arbeitet mit Hochdruck daran, dass das Publikum die Turbulenzen, die „Emil und die Detektive“ im Kleinen Schauspielhaus erleben, nicht so schnell vergessen wird.

Jens Bingert (Foto: privat) leitet den Chor, der am Samstag, 21. Januar, um 15 Uhr Premiere feiert. Die erste Aufführung — wie auch alle weiteren Vorstellungen — sind bereits ausverkauft. Die Bühnen wollen jedoch Zusatzvorstellungen anbieten. Sobald die Termine feststehen, wird sie die WZ veröffentlichen. Fest steht bereits eines: Die Detektivjagd soll allen Spaß machen — Zuschauern wie Darstellern.

Herr Bingert, wenn die Wuppertaler Bühnen mit Kindern arbeiten, müssen strenge Auflagen erfüllt werden. Was gehört dazu?

Jens Bingert: Da alle Mitwirkenden unseres Kinder- und Jugendchors minderjährig sind, müssen gesetzliche Grundlagen eingehalten werden. Es gelten natürlich andere Probenbedingungen und -zeiten als für das Opern- und Schauspiel-Ensemble. Es gibt regelmäßigen Kontakt und eine enge Absprache mit den Erziehungsberechtigten und Schulen, so dass der Schutz der Kinder und Jugendlichen jederzeit gewährleistet ist.

Normalerweise arbeiten Sie mit Profis zusammen, die nicht erst die Schulbank drücken müssen, bevor sie nachmittags zur Probe kommen. Die Kinder haben ein strammes Tagesprogramm zu bewältigen. Wie motiviert sind sie bei den Musical-Proben?

Bingert: Die Kinder und Jugendlichen sind sehr motiviert, weil alle viel Spaß am Theater und am Singen haben. Das Mitwirken im Kinder- und Jugendchor stellt für sie eine Herausforderung dar und bietet ihnen gleichzeitig eine schöne Abwechslung zum Schulalltag. Wenn man den Fokus auf Körper und Stimme lenkt, kommt der Kopf sofort auf andere Gedanken. Ganz besonders viel Freude bereitet den Nachwuchssängern ein Musical wie „Emil und die Detektive“, bei dem sie im Mittelpunkt stehen. Natürlich genießen sie es sehr, mit den „großen“ Sängern und Schauspielern in Opern wie „La Bohème“ oder im „Schlauen Füchslein“ auf der Bühne zu stehen, aber einmal selbst die Hauptrolle spielen zu dürfen, ist für alle etwas ganz Besonderes. Da sind sie ganz fasziniert vom Zauber der Bühne — und es geht, ehrlich gesagt, dem ganzen Produktionsteam so.

Welche Musik erwartet die Zuschauer?

Bingert: Die Musik orientiert sich an der Musik der 30er Jahre. Stichwort: Swing, Foxtrott, Tango. Man merkt der Musik gar nicht immer an, dass sie neu komponiert ist. Den Rollen ist jeweils eine Art Motiv zugeordnet, das immer zur passenden Situation erklingt. So wird das „Parole Emil“-Motiv schnell zum Ohrwurm , und jeder pfeift mit. Die Musik ist rhythmisch, knackig und gut gelaunt. thö

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