Die Künstlerin Löbbecke dokumentiert Kragkuppelbauten
Die Wuppertaler Künstlerin erforscht spezielle Bauten.
Wuppertal. Das Wort ist ein Zungenbrecher und vermutlich nur den Allerwenigsten geläufig: Kragkuppelbauten sind nicht gerade ein Thema, mit dem sich jeder Wuppertaler jeden Tag beschäftigt.
Trotzdem (oder gerade deshalb) liefert Renate Löbbecke nun die passende Aufklärungslektüre: Die Wuppertaler Künstlerin hat in 15 verschiedenen Ländern — hauptsächlich in Europa — Kragkuppelbauten aufgespürt. Die spezielle Bauform ist seit mehr als 25 Jahren ihr ganz persönliches Steckenpferd: Löbbecke hat die Bauwerke mit Feuereifer fotografiert, Notizen gemacht und so ein umfangreiches Archiv angelegt.
Wer ihren mit vielen Reiseerlebnissen und Schwarz-Weiß-Fotos angereicherten Forschungsbericht aufmerksam studiert, lernt so manches über eine einfache, aber faszinierende Bauart: Die Steine, „die in vielen Gegenden zahlreich herumliegen“, schichteten Pioniere „in Trockenbauweise zu nützlichen Strukturen auf“ — hauptsächlich zu Hütten. Die einzige Technik, die eine Überdachung ermöglichte, war das Aufsetzen einer Kragkuppel — eine Variante, die bis zu den Grabkammern des 5. vorchristlichen Jahrtausends zurückgeht.