Klangart : Die große Stimme Malis tobt auf der Bühne
Fatoumata Diawaras trat im Rahmen der Reihe Klangart im Skulpturenpark Waldfrieden auf - und brillierte mit Gesang und E-Gitarre. Fast zwei Stunden lang begeisterte sie das Publikum.
Fatoumata Diawaras weltweit erstklassiger Ruf eilte ihr voraus. So strömten gleich einer Pilgerfahrt nach Mekka die Musikliebhaber in Scharen zum Skulpturenpark Waldfrieden. Schließlich war die große Wiese vor der Villa proppenvoll. Wer frühzeitig da war, konnte noch den Rest des Soundchecks miterleben. Allein der machte schon im positiven Sinn hellhörig. Auch Petrus hatte für ein Wohlfühlwetter gesorgt. Es konnte also nichts schief gehen. Und so war es auch.
Mit „Mali-Blues“ war ihr Konzert im Rahmen der Reihe „Klangart“ angekündigt. Wer aber einfach nur ethnische Musik ihrer afrikanischen Heimat modern frisch aufgepeppt erwartet hatte, lag um Welten daneben. Denn was dort oben auf dem Berg über dem Haspel los war, hat das Anwesen wohl noch nicht erlebt.
Es dauert bei den Wuppertalern manchmal ein wenig, um so richtig in Stimmung zu kommen. Doch einige tanzten bereits nach kurzer Zeit neben den Stuhlreihen, auch kleine Kinder. Aber nach Diawaras Solonummer nach ein paar Stücken gab es kein Halten mehr. Ausnahmslos alle riss es von den Sitzplätzen und dem Boden. Bis zum letzten Ton wurde abgerockt. Die vielen grauhaarigen Fans erlebten sogar eine Frischzellenkur. Fit wie ein Turnschuh schwangen sie ihre Tanzbeine. Es ging zu wie in einem Tollhaus.
Ja, die Afromusik mit ihren immer wiederkehrenden Rhythmen und melodischen Schleifen war zwar unüberhörbar. Doch wurden sie in ungemein fetzige Pop-Rock-Funk-Fusion transformiert, wie sie seit Beginn der 80-er Jahre des letzten Jahrhunderts die Charts füllt.
Dabei wirbelte die große Stimme Malis im knallbunten afrikanischen Dress wie ein Derwisch über die Bühne, sang betörend in ihrer Muttersprache und brillierte hin und wieder virtuos an der E-Gitarre.