Dicht gedrängte Schätze: Von der Heydt-Museum zeigt Meisterwerke

Lauter Meisterwerke: Das Von der Heydt-Museum präsentiert den modernen Teil seiner Sammlung in neuer Hängung.

Dicht gedrängte Schätze: Von der Heydt-Museum zeigt Meisterwerke
Foto: Andreas Fischer

Elberfeld. Für bekannte Schätze und beeindruckende Neuerwerbungen schärft das Von der Heydt-Museum aktuell den Blick. Auf der ersten Etage werden nach den Alten Meistern aus der Sammlung nun die moderneren Künstler „Vom Impressionismus bis heute“ chronologisch und in neuer Hängung präsentiert.

Da kann Direktor Gerhard Finckh im Depot aus dem Vollen schöpfen, auch wenn viele Werke des Museums permanent auf Reisen sind.

Die Liste der Meisterwerke ist dennoch atemberaubend lang. Gleich zu Anfang hängen die Schätze dicht gedrängt: die drei Wuppertaler Monets neben zwei frühen, noch düsteren van Goghs und vier kleinformatigen Renoirs — federleichte, flirrende Sommerlandschaften.

Manet, Degas und Toulouse-Lautrecs selbstbewusste „Dicke Marie“ sind hier versammelt. Gleich neben der Tür hängt ein weiblicher Akt von Paul Cézanne, der das Lieblingsbild des großen Sammlers Eduard von der Heydt war. Das hatte er als Dauerleihgabe an die Nationalgalerie in Berlin gegeben, aber mit Auflage: Wann immer er in den 20er Jahren in der Hauptstadt war, bekam er das Bild in sein Hotelzimmer gehängt.

Und es geht nahtlos weiter mit den großen Namen — Picasso, Ensor und Munchs grandiose „Sternennacht“. Finckh präsentiert die Werke vielfach in beziehungsreichen Sichtachsen und Gruppen, erlaubt sich beim Surrealismus die hübsche Spielerei, Max Ernst und Dalí mit Chagall, Klapheck und Gnolis riesigen „Damenfüßen“ zu kombinieren.

Mit vier zarten Mädchenporträts ist Paula Modersohn-Becker vertreten — „unsere ,Hausheilige’“, sagt Finckh: „Wir haben 28 Bilder von ihr.“ Daneben steht eine kleine Porträtbronze der Künstlerin, die ihr Freund Bernhard Hoetger geschaffen hat — vor einer Woche erst hat das Museum sie auf einer Auktion gekauft.

Das Museum hat zwar wenig Geld, kommt aber doch immer wieder an neue Werke, zum Beispiel „einen kleinen Christo“ — eine aktuelle Schenkung. „Das hat uns wirklich gefehlt“, sagt der Museumschef. Ebenfalls eine Schenkung ist eine wandfüllende 18-teilige Foto-Arbeit: Sie dokumentiert unübersehbar Aktionen des früheren Wuppertaler Ästhetik-Professors Bazon Brock zwischen 1963 und 1977.

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