"Der Sturm" - die große neue Schau im Von der Heydt-Museum

Die Ausstellung „Der Sturm“ ist seit gestern im Von der Heydt-Museum zu sehen. Rund 500 Gäste kamen zur Eröffnung.

Wuppertal. Eine Ausstellung wie eine Zeitreise — so beschrieb mancher Besucher, beeindruckt von der künstlerischen Vielfalt der Avantgardisten, die neue Schau „Der Sturm“ im Von der Heydt-Museum.

„90 Prozent der Bilder in unserer Ausstellung waren auch damals in der Galerie Der Sturm ausgestellt“, sagte Gerhard Finckh während seiner Begrüßungsrede in der Glashalle der Stadtsparkasse vor 500 geladenen Gästen. Eine weitere Besonderheit der Ausstellung sei zudem, dass es weltweit das „Allerfeinste ist, was die Kunstszene derzeit in der modernen Kunst zu bieten hat“, sagte Finckh nicht ohne Stolz und ergänzte: „Diese Ausstellung ist ein Jahrhundertereignis.“

Denn die Bezeichnung „Der Sturm“ geht auf die gleichnamige Galerie zurück, die 1912, also vor genau einhundert Jahren, von Herwarth Walden gegründet wurde. Walden, damals noch mit der Dichterin und Künstlerin Else Lasker-Schülerverheiratet, gründete die Galerie in Berlin, um den Künstlern der Moderne eine Plattform für ihre Kunst zu geben. Über Wassily Kandinsky soll Walden einst gesagt haben, seine Kunst sei „das Stärkste, was morgen heute bietet.“ Doch nicht nur Kandinsky, sondern die gesamten Künstler des Blauen Reiters stellte der Galerist aus.

Unter den Werken der aktuellen Ausstellung befinden sich einige Bilder aus der reichen Sammlung des Museums selbst — wie etwa „Der schwarzblaue Fuchs“ von Franz Marc oder „Mädchen mit Pfingstrosen“ von Alexej von Jawlensky. Andere — wie „Die fröhlichen Spaßmacher“ von Henri Rousseau — sind von weit her aus Philadelphia nach Wuppertal geholt worden.

Interessant für die Besucher der Ausstellung sind neben den Bildern die Auszüge aus der Zeitschrift „Der Sturm“, die Walden im Jahre 1910 gegründet hatte. Bis 1932 veröffentlichte er darin Zeichnungen der mitwirkenden Künstler — darunter etwa Emil Nolde, Oskar Kokoschka oder auch Max Pechstein. So brachte Walden die Avantgardisten einem breiten Publikum nahe — das Von der Heydt-Museum tut es ihm nun mit der Ausstellung „Der Sturm“ gleich.

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