Skulpturenpark Waldfrieden : Craggs Skulpturenpark erlebt einen Besucheransturm
Die Coronakrise brachte zwar Veränderungen, der Betrieb läuft aber fast normal - die große Schau mit Sean Scully zieht dabei sehr viele Besucher an.
Der Lockdown verschonte auch den Skulpturenpark Waldfrieden nicht. Anderthalb Monate dauerte die Zwangspause, bevor er Anfang Mai als erstes Museum in NRW überhaupt wieder öffnete. Und seither boomt. „Wir erfahren sehr guten Besucherzuspruch. Schon jetzt sind die Zahlen des gesamten Vorjahres erreicht“, freut sich Geschäftsführer Michael Mader. Zur Attraktivität des beliebten Freiluftmuseums von Tony Cragg dürfte nicht zuletzt die aktuelle Ausstellung mit Arbeiten von Sean Scully beitragen. Die in mehrererlei Hinsicht eine besondere ist.
Sean Scully lebt in Amerika,
hat die Galerie in Berlin
Der Künstler lebt in den USA, seine Galerie ist in Berlin, die Werkstätten wiederum sind zum Teil in England beheimatet. Die Coronakrise brachte das internationale Geflecht der Ausstellung mit dem gebürtigen Iren Sean Scully durcheinander: Lieferungen wurden schwieriger, wichtige Produktionen verzögerten sich, eine große Außenskulptur, die aus Münster geliefert werden sollte, kam erst nach der Eröffnung an. „Ursprünglich sollte die Werkschau bis Herbst dauern“, erklärt Mader. Nun wurde die Ausstellung, die alle drei Hallen im Park bespielt, bis Januar verlängert. Sie ist zum komplexen, umfangreichen Projekt geworden, das immer noch schrittweise erweitert wird, „und so auch für die Besucher interessant bleibt“.
Von den insgesamt 22 geplanten Werken des malenden Bildhauers sind auch heute noch nicht alle angekommen. Außerdem soll Ende Juli/Anfang August eine Skulptur vor Ort aufgebaut werden, die der Künstler eigens für den Park seines Freundes Cragg entworfen hat. Aus einem Steinbruch, etwa hundert Kilometer entfernt von Wuppertal, kommt das Material dafür. Der Künstler selbst „dirigiert“ aus der Ferne. „Wir hoffen, dass er im September kommt, die Ausstellung dann quasi nochmal eröffnet und vielleicht auch einen Vortrag hält“, sagt Mader.