Catarina und Thomas Laske: Diese Familie hat Musik im Blut

Thomas Laske und seine Frau Catarina verbindet mehr als die Liebe zu klassischen Klängen.

Wuppertal. „Singen ist der Hit.“ Catarina Laske-Trier meint das (in diesem Fall) nicht unbedingt mit Blick auf ihren Mann, den Opernsänger Thomas Laske. Nein, es gibt da ja noch jemanden in der Familie, der sich liebend gern von seiner melodiösen Seite zeigt.

Wobei: Wenn ihre zweijährige Tochter ein Lied anstimmt, „ist die Melodie durchaus noch verbesserungswürdig“, wie Catarina Laske-Trier mit einem Schmunzeln verrät. „Aber Texte kann sich Letizia prima merken. Da staune ich immer wieder.“

Kein Grund zur Hektik also: Bis es mit der geordneten Tonfolge perfekt klappen könnte, hat Letizia ja auch noch Zeit. Die Tochter eines Sängers und einer Flötistin ist erst zwei Jahre alt — aber schon ganz schön pfiffig. Und vor allem: musikalisch.

„Manchmal denke ich: Gleich platzt das Babyphone“, erklärt die stolze Mutter. „Dann höre ich, wie Letizia noch eine Dreiviertelstunde lang in ihrem Bettchen fröhlich vor sich her singt.“

Auch Bruder Valentin (acht Monate jung) scheint seinen Spaß zu haben, wenn — aus welcher Richtung auch immer — Musik erklingt: „Er summt gerne mit.“ Das kommt im Hause Laske alles andere als selten vor. Kein Wunder: Die Mutter ist stellvertretende Solo-Flötistin im Wuppertaler Sinfonieorchester, der Vater Bariton an den Wuppertaler Bühnen. Wer also sollte mehr Rhythmus im Blut haben als die Kinder zweier Profi-Musiker?

Und so klingt Mamas liebevoller Schlachtruf auch wie Musik in Letizias Ohren: „Geh’ mal arbeiten wie der Papa“, sagt Catarina Laske-Trier. Schon flitzt die aufgeweckte Tochter ins Nebenzimmer, setzt sich ans Klavier und gibt die Mini-Virtuosin. Ja: Die Melodiefindung mag noch ausbaufähig sein. Aber die Richtung stimmt.

Das Eltern-Duo erinnert sich deshalb gerne daran, wie alles begann. Na klar: Der Beruf hat die beiden zusammengebracht. Zwischen Opernbühne und Orchestergraben können eben auch auf privater Ebene die Schwingungen stimmen — und die Liebesfunken fliegen. Das Schicksal hat es jedenfalls so gewollt: Als die gebürtige Augsburgerin den schwäbelnden Bariton ansprach, versteckte Laske sein wahres Aussehen — er hatte keine Haare auf dem Kopf. „Wir liefen während einer Pause zufällig beide durch den Zuschauerraum“, erzählt die Sinfonikerin. Laske trug Glatze — aus gutem Grund. Weil „Der Barbier von Sevilla“ gespielt wurde, war er als Figaro unterwegs. 2004, ein Jahr nach der ersten Annäherung an den „Glatzenmann“, traf sich das Paar bei einem Konzert in der Stadthalle wieder — eine Begegnung mit Folgen.

Denn längst ist das musikalische Paar auch abseits der Bühne eingespielt: Seitdem Letizia und Valentin die größten Rollen in ihrem Leben spielen, scheinen die beiden noch glücklicher zu sein als zuvor. Wunschkinder sind es, gar keine Frage. „Letizia ist schon eine richtig kleine Persönlichkeit geworden“, freut sich Laske. Wie zur Bestätigung sieht Valentin, der kleine Bruder, der auf Papas Schoß sitzt, die große Schwester, die sich an die Mutter kuschelt, neugierig an — und umgekehrt.

Doch das Privatleben ist die eine, der Beruf eine ganz andere Sache. Wenn der Sänger im April zu einer Spanien-Tournee startet, werden sich die Wege des heiteren Familien-Quartetts zwangsläufig trennen. „Wenn die Kleinen größer sind, kann ich meine Familie hoffentlich auch mal auf eine Tournee mitnehmen.“

Auch Catarina Laske-Trier plant schon die nächsten Einsätze — sprich die Rückkehr ins Berufsleben. So sehr sie die beiden auch nicht mehr missen möchte: Die 34-Jährige liebt neben ihren Kindern nicht zuletzt ihre Arbeit. „Sie fehlt mir schon“, gibt sie zu. „Ich freue mich, wenn es wieder richtig losgeht.“ Bis Juli nimmt sie Elternzeit, in der neuen Saison will sie dann wieder im Orchester durchstarten. Wetten, dass die kleinen Nachwuchs-Musiker aus dem eigenen Hause dann ihre größten Fans sind?

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