Bühnen: Viel Theater zum Auftakt der neuen Spielzeit

Am Samstag startet die Saison mit einem Familienfest, der Operngala und einer Party im Kleinen Schauspielhaus.

Wuppertal. Die Saisoneröffnung soll ein Paukenschlag werden. Und damit die Werbung in eigener Sache auch ja nicht zu überhören ist, trommeln Bühnen und Sinfoniker gemeinsam. Schließlich gibt es gleich drei Feiergründe auf einmal: Familienfest, Operngala und Eröffnungsparty - wer am kommenden Samstag Kurs auf Schauspielhaus und Stadthalle nimmt, kann sich auf eine geballte Ladung Kultur freuen.

Selten gab es so viel Theater zum Spielzeit-Auftakt. "Wir wollen dem Nachwuchs etwas bieten", sagt Theater-Chef Christian von Treskow und meint das nicht ganz uneigennützig. "Familien sind eine wichtige Zielgruppe fürs Theater - aber schwer zu gewinnen." Vielleicht fällt der Kauf einer Theaterkarte ja in Zukunft leichter, wenn man erstmal kleine, kostenlose Häppchen genossen hat? Die Gelegenheit, sich Appetit zu holen, gibt es am Samstag - zunächst beim großen Theaterfamilienfest, das die Bühnen von 14 bis 18 Uhr im und am Schauspielhaus feiern.

Mit dabei sind nicht nur junge Sänger aus dem Bühnen-Kinderchors und Schauspieler, die zeigen, was "Der Teufel mit den drei goldenen Haaren" anstellt. Auch Gäste mischen gehörig mit: Das Kinder- und Jugendtheater Wuppertal zeigt Ausschnitte aus dem Stück "Die Kuh Rosemarie", die Gruppe Elele Tiyatrosu verspricht einen Sketch auf Türkisch, Müllers Marionetten-Theater weckt Rumpelstilzchen, auch Anadolu hat Märchenhaftes im Sinn. Das Ensemble stellt "Familie Kaiser" vor - ganz nach der berühmten Geschichte "Des Kaisers neue Kleider".

Im vergangenen Jahr wurde die Spielzeit-Eröffnung als Integrationsfest am Opernhaus gefeiert. Diesmal haben sich die Bühnen bewusst für das Schauspielhaus an der Kluse entschieden. "Der Standort ist uns wichtig", betont Christian von Treskow.

Auch Geschäftsführer Enno Schaarwächter hofft, dass viele Gäste (nicht nur) am Samstag ein Zeichen setzen: "Die beste Unterstützung für das Theater ist der Theaterbesuch", sagt Schaarwächter mit Blick auf die Diskussion um die drohende Schließung des Schauspielhauses und die angekündigten Zuschusskürzungen. "Es kommt auf die Abstimmung mit den Füßen an."

Um Theaterfans und solchen, die es werden wollen, den Besuch so schmackhaft wie möglich zu machen, setzen die Programm-macher auf einen bewährten Höhepunkt: Schauspieler Thomas Braus, der selbst inzwischen "schon fast zum Inventar gehört", versteigert diesmal nicht nur Kostüme, sondern erstmals auch Requisiten. Rund um die Außenbühne locken außerdem Hüpfburg, Malwettbewerb, Gastronomie und Kasperletehater. "Wir bauen eine kleine Zeltstadt auf", kündigt der Intendant an.

Liebhaber klassischer Musiker kommen in der Stadthalle auf ihre Kosten. Dort gibt das Sinfonieorchester ab 20 Uhr einen Vorgeschmack auf die Bühnen-produktionen der neuen Saison. Opern-Solisten, Chor und Sinfoniker stellen Werke von Mozart, Puccini, Strauß und Lehár vor. Opern-Chef Johannes Weigand moderiert das Programm, das Bühnen-Chefdirigent Hilary Griffiths zusammenstellt.

Beschwingt geht es am Ende zurück ins Kleine Schauspielhaus: Bei der Eröffnungsparty möchte nicht nur Musik-Komikerin Andrea Seitz ("Mit Tempo 30 durch die Musikgeschichte") Gas geben. Mit elektronischen Beats macht auch Jens-Uwe Beyer ("Popnoname Popnoshow Popnoparty") allen Tanzfreudigen Beine.

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