Beste Zeit bei der Bergischen Kantorei

Das Ensemble präsentierte Werke zum Thema Tod, darunter die Bach-Kantate „Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit“.

Wuppertal. 200 Jahre Musikgeschichte umspannt das Konzert, zu dem die Bergische Kantorei in der Reihe "Wupperfelder Abendmusik" in die Alte Kirche Wupperfeld eingeladen hat. Das Programm umfasst neben Werken der spätromantischen Komponisten Gerard Bunk und Felix Draeseke Johann Sebastian Bachs Kantate "Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit". In allen drei Werken setzen sich die Komponisten mit dem Thema Tod auseinander.

Zum Auftakt des Konzerts spielt Chorleiter Matthias Lotzmann an der großen Orgel. "Durch Nacht zum Licht!" heißt die Orgelfantasie, die Bunk 1917 komponierte. Mächtige Klangfelder baut das Werk auf und arbeitet sich kontrastreich an seinem Thema ab. Lotzmann musiziert differenziert und bemüht sich, das Werk fein zu konturieren, was die stark sanierungsbedüftige Orgel allerdings nicht immer hergibt.

Von ganz anderem Charakter sind das "Sanctus" und das "Agnus dei" aus der 1909 von Draeseke komponierten Großen Messe a-Moll. Im getragenen, melancholisch verinnerlichten Ton setzen sie an. Die 13 Choristen singen genau und klingen gut zusammen. Durch die ungleiche Besetzung der Stimmen ist der Gesamtklang jedoch nicht immer ganz ausgewogen.

Die Kantate "Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit" schrieb Bach um 1707, da war er etwa 22 Jahre alt. Sie ist eine der ersten Bach-Kantaten und zugleich ein Meisterwerk. Im Wupperfelder Konzert ist die instrumentale Begleitung mit zwei Barockblockflöten, zwei Gamben, einem Cello sowie einer Truhenorgel besetzt. Den Orgelpart muss Lotzmann kurzfristig selbst übernehmen, da der vorgesehene Organist krank ist.

In sehr gemessenem Tempo, ein wenig geschleppt, beginnen die Instrumente die Kantate mit der Sonatina. Bereits der zweite Satz, der ansetzt mit der Zeile "Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit", zeigt die hohe Qualität der Komposition, ihre dichte Zusammenführung der Stimmen. Als Solisten treten Felizia Brunner (So- pran), Cordula Boy (Alt), Marco Schweizer (Tenor) und Erhard Brunner (Bass) auf. Alle vier waren im vorangegangenen Werk noch als Chorsänger beteiligt, so bleiben sie auch jetzt in deren Reihe stehen. Chor, Solisten und Instrumentalisten setzen die Bach-Kantate unter Lotzmanns aufmerksamer Leitung anspruchsvoll um und runden damit eine gehaltvolle "Wupperfelder Abendmusik" ab.

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