Bekommt Wuppertal ein Archiv für das Theater?

Die Finanzierungsfrage ist noch offen, aber die Idee einer dauerhaften Dokumentation steht.

Wuppertal. Erhält Wuppertal ein Theaterarchiv? Noch ist nichts entschieden, aber zumindest die Idee ist geboren. Wie Bühnen-Geschäftsführer Enno Schaarwächter auf WZ-Nachfrage bestätigt, gibt es erste Überlegungen, Wuppertals kulturelle Vergangenheit für die Zukunft zu sichern: „Wir denken darüber nach, ein entsprechendes Projekt zu starten — speziell mit Blick auf das 19. und 20. Jahrhundert.“ Mit „wir“ sind die Bühnen und das Stadtarchiv gemeint. Denkbar sei nicht nur der Aufbau eines Archivs, sondern auch eine „Aufarbeitung in Form von kleinen Ausstellungen“.

„Im Stadtarchiv, im Keller des Opernhauses, vielleicht aber auch in den ganz privaten Sammlungen unserer Besucher schlummern sicherlich noch Schätze zur Geschichte, die es zu heben gilt“, sagt Schaarwächter. Wie könnte man all dies sinnvoll und attraktiv dokumentieren, öffentlich zugänglich machen und nach Epochen sortiert ausstellen? „Das sind Fragen, mit denen wir uns beschäftigen wollen. Es wäre zu schade, wenn ein solches Hochkulturinstitut nicht auch seine Geschichte dauerhaft erzählt.“

„Die Wuppertaler Bühnen haben eine bewegende Geschichte hinter sich. Das Theater war mit der Kunst beider Sparten über lange Zeiträume des vergangenen Jahrhunderts wegweisend“, betont Schaarwächter. „Fast schon tragisch“ sei es daher, dass die Geschichte von Sprech- und Musiktheater in geballter Form bisher nur in Michael Okroys Opernhaus-Buch aufbereitet worden sei, das 2009 zur Wiedereröffnung der Oper erschienen ist. Denn der Geschäftsführer hat festgestellt, dass das Interesse groß sei: „Zuschauer berichten uns von ihren ganz persönlichen Erlebnissen und Begegnungen in und um die Bühnen. Immer wieder wird die Vergangenheit beschwärmt.“ Nun soll sie festgehalten werden.

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