Bausch-Symposium: Wuppertaler erinnern sich an große Tanzabende

Viele Wuppertaler nutzen die Chance, Anekdoten zu erzählen und diese aufzuzeichnen.

Bausch-Symposium: Wuppertaler erinnern sich an große Tanzabende
Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Probebühne im Opernhaus: Zwischen Fernsehern und Kopfhörern, Beamern und Leinwänden eine große, schwarze Box. So einschüchternd sie aussah — darin sprühte es vor positiven Erinnerungen an das Tanztheater und die verstorbene Choreografin Pina Bausch. Bei der Veranstaltung „Du und Pina“ fand ein Erinnerungslabor statt, in dem Mitwirkende und Zuschauer eingeladen waren, Erinnerungen an Pina Bausch zu teilen.

Dazu nahmen die Gäste in der Videobox Platz, in der die Erzählungen gefilmt werden. „Zuletzt habe ich mit meiner Freundin Sweet Mambo gesehen, das war unbeschreiblich emotional. Meine Freundin war zu Tränen gerührt“, erzählte Rainer Wiesen, der seit den 1980er-Jahren regelmäßig das Tanztheater besucht. „Es ist beeindruckend, wie Pina Bausch Mann und Frau auf engstem Raum hat miteinander agieren lassen.“

Vier Stationen kennzeichneten den Prozess der Archivierung: Bestand, Foto, Video und Daten. An jeder Station beantworteten Vertreterinnen der Pina Bausch Foundation Fragen. Wie funktioniert die moderne Datenbank? Was wird gesammelt? Ein Beamer warf dazu das Beispiel eines abgespeicherten Kostüms mit Beschreibung und Foto an eine Leinwand.

Am Rande des Archivparcours: eine ältere Dame mit Kopfhörern an einem der vielen Fernseher, den gefilmten Erzählungen der Tänzer lauschend. Sprecherin Jessica Otten freute sich über den Zulauf: Man spüre, wie stolz Wuppertaler auf das Tanztheater seien. Frisch aus einem Vortrag gekommen, erzählte auch Marion Fabricius, die als Studentin in den 1980er-Jahren nach Wuppertal gezogen war und Fan des Tanztheaters wurde, von ihren Erinnerungen: „Mein Lieblingsstück war 1984. Es hatte so eine positive Ausstrahlung, Leichtigkeit und Selbstironie.“ Umso mehr freute sie sich über den Versuch, das Werk der Choreographin am Leben zu erhalten: „Das Archiv macht die Stücke, die sonst mit dem Applaus beendet sind, wieder greifbar und lebendig.“

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