Ausstellung Landschaften wie hingehaucht

Sparda-Bank zeigt Werke von Paul Klees Meisterschüler Eugen Batz.

 Kunsthistorikerin Katja Stolarow betreut den Nachlass von Eugen Batz und stellte die Ausstellung zusammen

Kunsthistorikerin Katja Stolarow betreut den Nachlass von Eugen Batz und stellte die Ausstellung zusammen

Foto: Schwartz, Anna (as)

Seit 2006 befindet sich ein Großteil der Werke des Künstlers Eugen Batz im Besitz der Sparda-Bank-West. Ihre Stiftung „Kunst, Kultur und Soziales“ arbeitet den Nachlass wissenschaftlich auf und präsentiert ihn in Ausstellungen, auch in Museen und Galerien, der Öffentlichkeit.

In mehr als fünf Jahrzehnten schuf der Künstler eine Vielzahl an Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen und Fotografien. 25 seiner Werke werden derzeit in einer Ausstellung in den Räumen der Sparda-Bank in Barmen (Werth 65) gezeigt. Ausgewählte Aquarelle aus den 1960er bis 1980er Jahren sind zu sehen, locker in hellen Pastelltönen gezeichnete farbenfrohe Arbeiten, schwarzweiße Zeichnungen und außerdem in Tunesien entstandene Stadtansichten.

Die Söhne des verstorbenen Künstlers kamen zur Vernissage

Regionalleiter Swidbert Obermüller begrüßte bei der Vernissage auch die beiden Söhne des 1968 verstorbenen Künstlers. Kunsthistorikerin Katja Stolarow betreut seit 2014 den Nachlass und stellte die Bilder für die Ausstellung zusammen. Sie ordnete die Werke in Batz’ Schaffen ein. Geboren 1905 in Velbert und gestorben 1986 in Wuppertal, gehört Batz zu jenen Künstlern aus der Wupper-Region, denen in der Kunst der 30er bis 80er Jahre des 20. Jahrhunderts ein besonderer Rang zukommt. Seine Ausbildung begann er in der Kunstgewerbeschule in Elberfeld. Wichtig für seine künstlerische Entwicklung war besonders sein Studium von 1929 bis 1931 am Bauhaus in Dessau, wo er prägende künstlerische Impulse erhielt und eigene Ansätze entwickelte, die sein Werk bestimmten. Nicht abzeichnen, sondern selbst entwickeln - erste abstrakte Bilder entstanden. Er studierte unter anderem bei Josef Albers, Joost Schmidt, Walter Peterhans, Wassily Kandinsky und Paul Klee, dessen Meisterschüler er ab 1931 an der Düsseldorfer Kunstakademie wurde. Sein reichhaltiges Formenrepertoire geht auf diese Zeit zurück.

Landschaftliche Aquarelle und figürliche Darstellungen hatte Stolarow als einen kleinen Einblick in das Werk ausgesucht. In hellen Pastellfarben, wie hingehaucht die landschaftlich anmutenden Bilder, oft in Schwarz-Weiß gehalten die geometrischen Stadtansichten, geprägt von seinen Reisen nach Südeuropa und Nordafrika. Rudimentär angedeutete Häuser, ein hoher Grad an Abstraktion, gepaart mit Experimentierfreude an Form, Farbe und Licht. Abstrahierte Figurendarstellungen, konstruktive Bildkompositionen, oftmals ohne klar erkennbare Motive. „Eine spontane Auftragung der Farbe,“ so Stolarow. Aquarelle machen zahlenmäßig den umfangreichsten Teil des Werkes von Eugen Batz aus.

In der Nachkriegszeit gehörte er zu den prominentesten Vertretern der informellen Malerei. 1959 nahm er an der documenta II in Kassel teil. Wuppertal ehrte ihn 2005 anlässlich seines 100. Geburtstages mit einer Ausstellung in der Barmer Kunsthalle. Seit 2014 zeigt die Sparda-Bank-West Themenausstellungen in Räumen ausgesuchter Filialen. „Wir werden auch weiterhin Künstlern die Möglichkeit zur Ausstellung geben“ so Obermüller.

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