Atelier Barczat: Drei Seelenverwandte stellen aus

Eugen Egner, Dietmar Wehr und Manuela Egner im Atelier Barczat.

Wuppertal. Er selbst nennt sich Schöpfer schamlosen Blödsinns. Was das in Form von Zeichnungen ist, zeigt Eugen Egner seit Mittwochabend im Atelier Barczat. „Totem“ ist die Ausstellung betitelt - und wird in den Arbeiten selbst nicht thematisiert, wie der 61-Jährige erzählt. Zu sehen sind zehn kleinformatige Schwarzweiß-Zeichnungen, ausdrücklich keine Cartoons. Das ist deshalb wichtig, weil viele den Wuppertaler als Cartoonisten aus der „Titanic“ kennen.

„Mehr oder weniger menschliche Figuren, teils anamorphotisch verfremdet, treiben darauf ihr undurchschaubares, zutiefst abgründiges Wesen“, lautet die Bildbeschreibung der sechs brandneuen und vier etwas älteren, „aber selten gesehenen Arbeiten“.

Auch wenn der Begriff „Totem“ nirgendwo auftaucht, spielt das ihm innewohnende Thema „Verwandtschaft“ eine wichtige Rolle. Die Schau nämlich ist eine Gemeinschaftsausstellung dreier Seelenverwandter: Zusammen mit Egner stellt erstmals seine Frau Manuela aus. Dritter im Bunde ist Dietmar Wehr. Er ist Kontrabassist im Sinfonieorchester und der Egner-Band Gorilla Moon und außerdem bildender Künstler.

„Das Groteske, sei es auf komische oder eher morbid wirkende Weise, ist das allen Arbeiten gemeinsame Element“, beschreibt Egner den geistigen Kitt, der die Drei für Ausstellung zusammenbrachte.

Manuela Egner erstellt ideenreiche Objekte, die ein beunruhigendes, doch hintergründig humorvolles Eigenleben entwickeln. Dietmar Wehr arbeitet ebenfalls mit Naturmaterialien und zeigt unter anderem großformatige Fotos von bizarren, fast außerirdisch wirkenden Gebilden, wie sie der fortschreitende Alterungsprozess von Kartoffeln hervorbringt.

Was das Multitalent sonst so macht? „Ich schreibe neue Erzählungen fürs nächste Buch“, sagt Eugen Egner. „Außerdem erwarte ich mit Spannung die Premiere der Oper ‚Der Universums-Stulp’ am 7. Februar im Opernhaus. Der großartige Berliner Komponist Stephan Winkler veropert darin meinen ersten Roman aus dem Jahr 1993.“

“ Eugen Egners Schau ist bis zum 16. November nach Absprache unter Ruf 45 26 91 geöffnet. Im Rahmen der Woga — wenn Ateliers und Galerien ihre Türen öffnen — sind die Künstler auch am 26. Oktober, 14 bis 20 Uhr, und 27. Oktober, 12 bis 18 Uhr, an der Opphofer Straße 11a anzutreffen.

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