Frauenchor Vohwinkel 40 Jahre Frauenchor Vohwinkel und kein Konzert zum Jubiläum

Wuppertal · Auch der Frauenchor Vohwinkel ist in der Coronakrise stillgelegt. Die Verbundenheit mit dem Stadtteil ist der rote Faden seiner Geschichte.

  Der Frauenchor Vohwinkel - die Aufnahme entstand vor der Pandemie.  Foto: Fries

Der Frauenchor Vohwinkel - die Aufnahme entstand vor der Pandemie. Foto: Fries

Foto: Fries, Stefan (fri)

Im März 2020 fand die letzte Probe statt, danach traf man sich einige Male draußen zum gemeinsamen Spaziergang. Auch 2021, das Jubiläumsjahr des Frauenchores Vohwinkel, konnte bislang keine Annäherung stiften. Anfang  Februar jährte sich der Geburtstag zum 40. Mal – durch die Corona-Pandemie und den Lockdown fast unbemerkt. Das ursprünglich geplante Konzert mit Gesangsfreunden ist in weite Ferne gerückt. Neue Veranstaltungspläne lässt Rosemarie Göbel im Moment lieber sein. „Das macht keinen Sinn, ich müsste es ja zur Not doch wieder verschieben“, sagt die Vorsitzende skeptisch.

Der rote Faden ist die Verbundenheit mit Vohwinkel, stellt Rosemarie Göbel fest, die seit 2017 den Frauenchor leitet, damals das Ehrenamt von Monika Müller übernahm, die 25 Jahre dessen Geschicke geleitet hatte – mit „viel Zeit, Mühe und Herz“. Den Anfang machten am 10. Februar 1981 einige Damen, darunter Mary Embruch und Ursel Timmer, die sich zum Chor zusammenschlossen, ihm schon im Namen die Verbundenheit mit dem Wuppertaler Stadtteil mitgaben. An Bürger- und Gemeindefestlichkeiten wollten die Sängerinnen musikalisch mitwirken. Nicht selten waren und sind die Männer der Sängerinnen mit im Boot, sie helfen bei Festen, „stehen hinter uns“, so Göbel, singen nicht selten selbst in Männerchören.

Als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der „Chöre im Westen“, der auch der MGV Sonnborn-Vohwinkel und der MGV Alemannia angehörten, bestritt der Frauenchor Vohwinkel Herbst- und Weihnachtskonzerte. Außerdem nahm er an der Wuppertaler Chorwoche (später Bergische Chornacht) in der Historischen Stadthallte teil, gab Pfingstkonzerte in der „Zoomuschel“ (Pavillon des Grünen Zoos), unternahm Konzertreisen unter anderem nach Bremen, Berlin, Hamburg, München, Dresden, Meißen, Verona, Stade, Eisenach und Prag. Zu den vielen Höhepunkten der 40-jährigen Geschichte zählen das Bronze-Diplom, das im Oktober 2004 beim Chorwettbewerb auf der 18. Internationalen Praga Cantat in Prag erworben wurde und die erfolgreiche Teilnahme beim Wertungssingen des X. Internationalen Chorfestivals in Verona 1999.

29 Sängerinnen zählt der Chor heute, die jüngste ist 23 Jahre jung, die meisten deutlich älter, die älteste 89 Jahre. Das Repertoire umfasst Klassik, Romantik, zeitgenössische Musik und Musicals, die man gerne mit Instrumentalbegleitung präsentiert. Beim Jubiläumskonzert wollten sie eine musikalische Zeitreise bieten, erzählt Rosemarie Göbel, nicht nur die aktuellen Lieder. Weshalb Simone Bönschen-Müller gerade sichtet, welches Liedgut der Chor aufleben lassen könnte. Liedgut, das natürlich auch geprobt werden muss, was bei einer neuen Terminierung berücksichtigt werden müsste. Bönschen-Müller leitet den Chor seit 2016, sie lege großen Wert auf Präzision und habe den Chor schon weiter gebracht, anerkennt Göbel. Die Musikerin leitet auch den Elberfelder Frauenchor, mit denen die Vohwinkelerinnen schon gemeinsame Konzerte bestritten haben. Beim Jubiläumskonzert sollte das fortgesetzt werden. Doch dann funkte die Pandemie dazwischen.

Derweil leidet das Chorleben, das stets groß geschrieben wurde, das regelmäßige gesellige Beisammensein nach der Probe. Der gute Kontakt untereinander, der nun schmerzlich vermisst werde, so Göbel. „Die Damen hängen sehr am Chor, die Treffen sind das Highlight der Woche“, betont sie die Bedeutung des sozialen Aspekts. Die Altersstruktur und das damit erhöhte Infektionsrisiko aber gebieten besondere Vorsicht, weshalb auch im Sommer 2020, als die Coronamaßnahmen gelockert worden waren, keine Draußen-Proben angesetzt wurden. Auch auf Zoom-Treffen wurde verzichtet, wegen der schlechten Klangqualität. Finanzielle Nöte plagen dagegen nicht, weder gebe es coronabedingte Austritte noch seien die Konzerteinnahmen für den Erhalt des Vereins notwendig.

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