Bergische Musikschule : 100 Kinder und Erwachsene bilden einen großen Chor
Beim Konzert mit Kinder- und Wiegenliedern im Opernhaus wurde in rund einem Dutzend Sprachen gesungen.
KIWI im Opernhaus? Auf jeden Fall! Nach der Premiere im vergangenen Jahr gab es wieder ein Mitsingkonzert – für Kleinkinder, Eltern und natürlich auch Großeltern. Die Einladungen an Kitas und Familienzentren wirkten sich positiv aus. Knapp 100 Gäste belegten im Kronleuchterfoyer Stühle, Bänke und Sitzkissen.
Als Vorsängerin Hayat Chaoui nach den „Neuen“ fragte, gingen viele Hände hoch. Ein Drittel neue Gesichter – da war selbst Veranstalterin Heike Henoch überrascht. Zum ersten Mal dabei war beispielsweise Sabrina Verhoeven. Die Barmerin besucht mit ihrem anderthalbjährigen Sohn Malik eine Spielgruppe. Dort drückte ihr auch jemand den Flyer zum 2. KIWI-Konzert in die Hand.
„KIWI“ – kurz für „Kinder- und Wiegenlieder aus aller Welt“ – wurde vor vier Jahren von der Bergischen Musikschule und dem Kommunalen Integrationszentrum ins Leben gerufen. Kinder unter drei Jahren waren von Anfang an die Zielgruppe. Aktuell gibt es fünf KIWI-Gruppen, die von ausgebildeten Gesangspädagoginnen geleitet werden. Die Treffpunkte sind über die Stadt verteilt – von der Alten Feuerwache in Elberfeld bis zum Bürgerhaus in Oberbarmen.
In allen Gruppen lernen die Kleinen und ihre Eltern internationale Melodien kennen. Diese werden in der eigenen Muttersprache, aber auch in zahlreichen Fremdsprachen und Übersetzungen gesungen. Hinter dem Projekt steht das Wissen darum, dass im Durchschnitt jedes dritte Kind in Deutschland mit mehreren Sprachen aufwächst. Das ist ein kultureller Schatz, den das KIWI-Angebot pflegen will. Außerdem soll das Gruppensingen die emotionalen und sozialen Kompetenzen des Nachwuchses stärken und ihre Kreativität fördern.
In Wuppertal wächst KIWI weiter. „Ab Februar 2020 gibt es neue Gruppen“, sagte Karin Glowienka vom Kommunalen Integrationszentrum. Anlaufstellen sind dann die städtischen Familienzentren an der Marienstraße auf dem Ölberg, an der Olgastraße in Barmen und am Ronsdorfer Mohrhennsfeld. „Es ist ein Angebot für alle Mütter und Väter im Quartier“, betonte Glowienka.