Kultur für die zweite Lebenshälfte

Jahresempfang in der Stadtsparkasse.

Wuppertal. Hoch oben über dem Nebel Wuppertals, im Sparkassenturm versammelte sich die Kultur- und Politprominenz. Der Anlass: der Jahresempfang der Friedrich-Spee-Akademie Wuppertal. Was ist das für eine Institution?

Die „Akademie der zweiten Lebenshälfte“ wurde im Bergischen im Jahr 2006 gegründet, seit 2010 gibt es einen Wuppertaler Zweig mit aktuell rund 200 Mitgliedern. Ziel ist es, den Menschen jenseits der 50 Kultur- und Bildungsangebote zu präsentieren und sie mit all ihren Erfahrungen in den gesellschaftlichen Dialog einzubinden.

Kaum hatte Jochen Zoerner-Erb als Vorsitzender des Vereins diese Anliegen umrissen, da leitete er über zu einer Kostprobe aus dem Akademie-Alltag, die manchem Gast als harte Kopfnuss erschienen sein dürfte. Referent Bazon Brock, emeritierter Professor für Ästhetik und Kulturvermittlung, bewegte sich indessen leichtfüßig durchs Gehege seiner besinnlichen Betrachtungen zu Vergangenheit und Vergänglichkeit und konstatierte: „Das wahre Neue ist die neue Sicht auf das Bekannte.“

Bekannt war und ist, dass in solcher Runde immer auch Kandidaten unter gehörigem Zeitdruck weilen. Die lugten mehrmals vorsichtig aufs Zifferblatt, während Bazon Brocks vermeintlich letzter Satz jeweils nur Auftakt für eine weitere Gedankenwindung war. Wer hingegen wie ein Privatier zu genießen wusste, hatte an Brocks Vortrag ebenso seine helle Freude wie am musikalischen Rahmen, virtuos dargeboten von Krisztián Palágyi an der Bayan (Knopfakkordeon).

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