Kultur als Grundlage für die Zukunft

Die sechs Wuppertaler Gesamtschulen haben zum ersten gemeinsamen Kulturabend am Mittwoch in die Else eingeladen.

Kultur als Grundlage für die Zukunft
Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Voll besetzt war am Mittwochabend die Kulturmensa der Else Lasker-Schüler Gesamtschule. Die sechs Wuppertaler Gesamtschulen hatten dort zu ihrem ersten gemeinsamen Kulturabend eingeladen. Das passte, denn die Bezeichnung „Kulturschule“ zeigt, dass die kulturelle Bildung dort wie auch an den anderen Gesamtschulen einen hohen Stellenwert genießt.

Viele der jungen Gäste waren aufgeregt, mussten sie doch dem Publikum einen Einblick in die aktuellen Produktionen ihrer jeweiligen Schulen geben. Die Veranstaltung stand unter dem Titel „Vielfalt“ und vielfältig waren auch die gezeigten Darbietungen.

Den Anfang machte die Gastgeberschule. Angelehnt an das Musical „Linie 1“ des Berliner Grips-Theaters hat der Literaturkurs der Jahrgangsstufe Q1 ein eigenes Musical verfasst. In „Linie S8“ begegnet eine junge Ausreißerin Menschen unterschiedlichster Couleur, Herkunft und Schicksalen, erlebt ein Kaleidoskop des Lebens: Anmache und Diskriminierung, aber auch Zuspruch, Bewunderung und Trost.

Auch im Theaterstück „Amerika-(M)ein Traum“ sind Menschen unterwegs. Die Inszenierung des 8. Jahrganges der Gesamtschule Langerfeld präsentierte eine Geschichte fast ohne Worte. Auf dem Passagierdampfer „Virginia“ vertreiben sich im Jahr 1900 auf der Überfahrt Musiker, Akrobaten, Auswanderer, Geschäftsleute aber auch Gauner und und Diebesbanden, die pantomimisch im Zeitlupentempo eindrucksvoll um ihre Vormachtsstellung kämpfen, die Zeit.

Wie, getreu dem Motto, vielfältig das kulturelle Angebot der Schulen aufgestellt ist, zeigte der folgende Einblick. Sehr sportlich ging es bei der Darbietung der Pina-Bausch-Gesamtschule aus Vohwinkel zu. Die Performance der vier jungen Seilspringerinnen zeigte Rope Skipping nach Musik im High Speed.

„Ich hätte mich mit den Seilen bestimmt selber gefesselt“ stellte Hans Willi Lukas (Koordinator für kulturelle Bildung an der Gesamtschule Else Lasker-Schüler) beeindruckt fest. Er sprach von der Bedeutung, die kulturelle Bildung als Grundlage für zahlreiche Schlüsselqualifikationen hat, um für eine immer anspruchsvollere Zukunft gerüstet zu sein.

Kulturelles Engagement zeigte auch die Gesamtschule Barmen. Einer beeindruckenden gesanglichen Darbietung des Liedes „Hello“ von Adele folgte die Umsetzung des Textes „Das kolloiddisperse Kalottenmodell“, die etwas ratlos zurückließ. Die anschließende Hip-Hop-Tanzperformance war klasse und riss die begeisterten die jungen Zuschauer mit.

Ganz anders das Thema der Erich-Fried-Gesamtschule aus Ronsdorf. In „Fleisch oder nicht Fleisch“ zeigte der Literaturkurs der 12. Jahrgangsstufe eine Podiumsdiskussion über unterschiedliche Ernährungsgewohnheiten. In einer, nicht immer ganz ernst gemeinte Auseinandersetzung agierten überspitzt gezeichnete Protagonisten.

Der 8. Jahrgang der Gesamtschule Katernberg präsentierte Szenen aus der Eigenproduktion „Vom Sein und Werden. Ich will wie alle sein“. Angeregt durch den Song „Alle“ von Rio Reiser, ging es in den selbst geschriebenen Texten um Selbsteinschätzung, Wünsche, Angst und Zukunftsgedanken. „Die Kultur spricht viele Sinne an. Ohne kulturelle Bildung gibt es keinen Respekt“ resümierte Lukas zufrieden die abwechslungsreiche Veranstaltung, die sich damit den Wuppertaler Grundschulen und eventuellen neuen Mitschülern vorstellte.

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