Stadtentwicklung : Kritik: Stadt schafft am Karlsplatz Fakten
Elberfeld Abriss der Pergola: Verwaltung verspricht, dass es zur Umgestaltung eine Bürgerbeteiligung gibt.
Die Pergola kommt weg. Als erster Schritt zur Neugestaltung des Karlsplatzes. Das hat die Stadt deutlich gemacht. Doch während viele den Schritt begrüßen, dass der „Angstraum“ verschwindet und die Ratten einen Rückzugsort verlieren, gibt es auch kritische Stimmen. Mehrere Initiativen wie das Forum Mirke und die Diakoniekirche haben sich unter der Federführung von Christine Nordmann und Friedhild Cudennec in einem Schreiben an die Stadt gewandt. Dass der Platz einer Generalüberholung bedarf, zweifele niemand an. Aber mit der Pergola werde wieder Grün auf dem Areal vernichtet. Zudem wird moniert, dass von vielen allein die Nutzer des Platzes, von manchen als „Trinkerszene“ abgestempelt, für den aktuell schlechten Zustand verantwortlich gemacht werden.
„Es waren und sind die Menschen am Rande des Karlsplatzes (und der Gesellschaft), die aufpassen, die ihre Soziale Kontrolle nicht nur negativ wahrnehmen, damit nicht Vandalismus und Zerstörung Fuß fassen“, betonen Nordmann und Cudennec.
An sich erfülle der Karlsplatz alle Voraussetzungen eines repräsentativen Innenstadt-Platzes. Schon vor vier Jahren habe man deshalb, als die Stadt Ideen sammelte für eine Neugestaltung, die Planung als Bürgerpark eingebracht. Eine Antwort darauf habe man aber nie erhalten. „Stattdessen wurde Jahr für Jahr an dem Platz herumgehackt, an Bäumen, Büschen und Hecken, es wurden ganze Grünflächen abgetragen“.
„Die Stadt schafft jetzt Fakten“, sagt auch Michael Felstau vom Förderverein Historische Parkanlagen. Er sei nicht gegen eine Neuplanung. „Aber man muss alle Beteiligten mitnehmen.“ Und dazu gehörten auch die Menschen, „die am Karlsplatz ihre Nische gefunden haben“. Dass die Stadt das Areal als „Angstraum“ klassifiziert habe, „liegt nicht an ihnen“, so Felstau.
Und nur die Pergola abzureißen, reiche nicht, um etwas zu verändern. Und das es anders geht, habe die Vorwerk-Stiftung im Vorwerkpark gezeigt: Dort wurde die historische Pergola restauriert.