Stadtentwicklung Warum immer Widerstand?

Meinung | Wuppertal · Man sollte solche Vorhaben aufmerksam, vielleicht auch kritisch begleiten - aber nicht von vorneherein ablehnen.

 Manuel Praest Kommentarfoto

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Foto: ANNA SCHWARTZ

Es gibt aktuell wohl kein geplantes Bauprojekt in Wuppertal, das nicht auf irgendwie gearteten Widerstand stößt. Ob Industriebauten, Wohnhäuser oder wie in Heckinghausen eine Kita – immer findet sich jemand, der das nicht will. Dass das beim „Flat-Tower“ in Unterbarmen nicht anders ist, war zu erwarten. In die Öffentlichkeit ist noch gar nicht so viel durchgedrungen, da machen schon Gerüchte vom Hochhaus die Runde. Ein „echtes“ Hochhaus ist es aber gar nicht. Maximal 22 Meter soll es hoch werden – nicht mal die Hälfte des Glanzstoff-Baus, den man schön beim Blick aus der WZ-Redaktion sieht. Und selbst dessen 47 Meter dürften in anderen Großstädten eher für ein Lächeln sorgen. Wohnen auf acht Etagen soll es also am Christbusch werden. Das klingt erstmal nach viel. Dafür wird aber verhältnismäßig wenig Fläche versiegelt – Knackpunkt an vielen anderen Stellen in der Stadt. Zudem hätte die mäßig attraktive Ecke dort eine Auffrischung durchaus nötig. Das seit Langem brachliegende Witte-Areal gegenüber wird ebenfalls entwickelt. Auch dazu gibt es schon kritische Stimmen, dabei ist das Planverfahren für beide Vorhaben noch ganz am Anfang. Warum also direkt Widerstand? Dass solche Vorhaben aufmerksam begleitet werden, ist notwendig, keine Frage. Aber bitte nicht alles direkt verteufeln.