Camlus Wuppertal : Krebszellen per Sensor erkennen
An der Uni wurde ein Verfahren entwickelt, das bei Krebs-OPs helfen kann.
Die Bergische Universität hat keine medizinische Fakultät. Das heißt aber nicht, dass die Forschung nicht auch der Medizin zugute kommt. So im Falle des neu entwickelten Bildgebungssensors, den das Team um Prof. Ullrich Pfeiffer vom Lehrstuhl für Hochfrequenzsysteme in der Kommunikationstechnik entwickelt hat. Der Sensor ermöglicht es, Gewebezellen darzustellen und findet somit Verwendung in der Medizin, besonders in der Krebsdiagnostik.
„Der Sensor ermöglicht es, noch während der Operation sicherzustellen, dass das gesamte betroffene Gewebe entfernt worden ist“, erklärt Ullrich Pfeiffer. Bislang müssen Pathologen das Krebsgewebe nach der Operation am Mikroskop untersuchen. Wird dann festgestellt, dass die Krebszellen nicht vollständig entfernt wurden, muss der Patient noch einmal operiert werden. Der Chirurg könnte somit direkt unterstützt und eine zweite Operation vermieden werden. Welche Vorteile solch ein Sensor bringt, wird deutlich, wenn man ein herkömmliches Bild von Gewebe unter einem Mikroskop mit einer Aufnahme des Sensors vergleicht. „Mit dem Sensor haben wir stärkere Kontraste im Bild. Die Kontraste sind an anderen Stellen als im Mikroskop“, erklärt Pfeiffer.
Um zu verstehen, wie auf den Bildern des Sensors gesundes und erkranktes Gewebe unterschieden werden kann, muss ein Blick auf seine Funktionsweise geworfen werden. Das Stichwort dabei lautet: Frequenzen. So wie Infrarot- und UV-Licht aufgrund ihrer Frequenzen oder Wellenlängen nicht für das Auge sichtbar sind, können auch Terahertz-Wellen nicht gesehen werden. „Sichtbares Licht hat eine Frequenz von etwa 300 Terahertz. Die Signale des Sensors laufen bei einem halben Terahertz, das sind 500 Gigahertz“, so Pfeiffer. Zum Vergleich: Wlan sendet bei 2,4 Gigahertz. „Die Signale des Sensors liegen zwischen der Frequenz von Radio oder Mobilfunk und sichtbarem Licht“, sagt er.