Ungeimpfte Kostenpflicht bei Corona-Tests in Wuppertal: Druck auf die Geldbörse

Meinung | Wuppertal · Es ist fraglich, ob Kosten von 10 bis 20 Euro pro Corona-Test den Unterschied machen und Menschen so überzeugt werden können, sich noch impfen zu lassen, sagt WZ-Redakteurin Katharina Rüth.

 Wie viele Personen sich gegen Bezahlung testen lassen, muss abgewartet werden.

Wie viele Personen sich gegen Bezahlung testen lassen, muss abgewartet werden.

Foto: dpa/Georg Hochmuth

Rund 200.000 Bürgertests wurden zuletzt pro Tag in NRW durchgeführt – mal mehr, mal weniger. Gefunden wurden dabei jeden Tag zwischen 250 und knapp 800 Menschen, die mit dem Coronavirus infiziert waren.

Wie viele Personen sich gegen Bezahlung testen lassen, muss abgewartet werden. Für die erste Woche der kostenpflichtigen Testung hat das Land noch keine Zahlen. Die Antworten der Testzentren bei den WZ-Stichproben lassen aber vermuten, dass die Zahlen stark zurückgehen werden.

Die Politik will mit der Kostenpflicht Druck auf Menschen ausüben, die noch nicht geimpft sind. Wenn sie Restaurants, Kinos oder Veranstaltungen besuchen wollen, sollen die zusätzlichen Kosten für den Test sie bewegen, sich doch noch impfen zu lassen.

Es ist fraglich, ob Kosten von 10 bis 20 Euro den Unterschied machen. Ein tiefes Unbehagen gegen eine Impfung ist durch Druck auf die Geldbörse nicht zu überwinden. Eher ist zu befürchten, dass die Betroffenen die Zahl der Kinobesuche reduzieren. Und ihre Frustration wächst.

Und außerdem die Zahl der unentdeckten Infektionen. Besser wäre, dem Unbehagen an der Impfung auf die Spur zu kommen, es gezielter anzusprechen. Und im Sinne des Infektionsschutzes aller den Zugang zu Tests weiter niederschwellig zu halten.

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