Korruption auf dem AWG-Recyclinghof?

Müllentsorgung ohne Gebühren: Ex-Vorarbeiter und Schrotthändler angezeigt.

Wuppertal. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen einen langjährigen Mitarbeiter (53) der AWG und einen Schrotthändler (56) aus Ennepetal. Der Anfangsverdacht: Auf dem Recyclinghof an der Badischen Straße in Langerfeld soll über Jahre Schmiergeld geflossen sein — von 2006 bis September 2009.

Laut Staatsanwaltschaft soll der damalige AWG-Vorarbeiter regelmäßig gewerblichen Müll — unter anderem größere Mengen Bauschutt — angenommen haben, ohne die entsprechenden Gebühren zu kassieren. Jenem Schrotthändler aus dem EN-Kreis soll er zudem regelmäßig Altmetall aus dem AWG-Bestand unter der Hand verkauft haben.

Über die Müllmengen ist noch nichts bekannt. Das angebliche Schmiergeld soll sich nach derzeitigem Stand der Ermittlungen auf einen vierstelligen Euro-Betrag summieren. Wie die Ermittler am Mittwoch bestätigten, wurden Anfang der Woche die Privaträume der beiden Männer durchsucht, diverse Unterlagen sichergestellt, die jetzt ausgewertet werden.

Die Ermittlungen fußen auf einer Anzeige. Über den namentlich bekannten Anzeigenerstatter macht die Ermittlungsbehörde bislang jedoch keine Angaben. Man werde prüfen, ob sich der Anfangsverdacht der Untreue und Bestechlichkeit gegen die beiden Männer erhärtet.

Der bislang unbescholtene 53-Jährige war viele Jahre auf dem AWG-Recyclinghof in Langerfeld als Vorarbeiter tätig. Wie die WZ erfuhr, wurde der Mann AWG-intern bereits vor geraumer Zeit versetzt. Nach WZ-Informationen droht ihm jetzt seitens der Stadt die Kündigung.

Die Ermittlungen dauern an.

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