Konjunkturpaket: Wuppertal bringt dutzende Schulen auf Vordermann

Wuppertal plant das größte Energieprogramm seit Jahrzehnten. Möglich machen es die Millionen des Konjunkturpakets.

Wuppertal. 42,5 Millionen Euro erhält Wuppertal aus dem Konjunkturpaket der Bundesregierung und wird dieses Geld vor allem in Bildung investieren (die WZ berichtete). Seit gestern steht fest, welche Projekte im Detail von der Investitionsspritze oder aus dadurch frei werdenden Mitteln finanziert werden.

Vor allem an den Wuppertaler Schulen wird sich bis 2011 vieles sichtbar verändern. Mehr als 53 Millionen Euro (40 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket plus Mittel aus dem Energie-Einsparprogramm des Gebäudemanagements) werden bis 2011 in Gebäudesanierung und Wärmedämmung investiert - so viel wie seit Jahrzehnten nicht mehr.

Kämmerer Johannes Slawig (CDU) sieht darin vor allem einen betriebswirtschaftlichen Quantensprung. Er rechnet mit Einsparungen bei den Energiekosten in Höhe von 35 Millionen Euro in 20 Jahren: "Ohne das Konjunkturpaket hätten wir uns das nie leisten können", erklärte Slawig. Bei aller Euphorie: Das Problem maroder öffentlicher Gebäude ist damit nicht vom Tisch, der Sanierungsstau dort beträgt insgesamt rund 180 Millionen Euro.

Mit den Energie-Millionen kann die Stadt zudem über Bande spielen. Mit nun frei werdenden Mitteln aus der Bildung- und Sportpauschale soll die Übermittag-Betreuung an den weiterführenden Schulen schneller und umfangreicher umgesetzt werden. Insgesamt 19 Schulen sollen Mensen und Aufenthaltsräumen einschließlich Ausstattung erhalten (Kosten insgesamt rund 11 Millionen Euro). Für Oberbürgermeister Peter Jung (CDU) ist das ein ehrgeiziges Ziel, auch weil das Land die Zuschüsse wegen der Überzeichnung des Programms eben erst um 35000 Euro pro Schule gekappt hat. Allein die Umwandlung der Realschule Hohenstein in eine Ganztagsschule schlägt mit 1,5 Millionen Euro zu Buche.

Der Übermittag-Ausbau wäre zwar ohnehin bis 2011 fällig geworden, hätte aber im Verbund mit dem Ausbau zweier Gesamtschulen unter anderem auf Kosten der Gartenhallenbad-Sanierung in Cronenberg und einer neuen Sporthalle in Langerfeld umgesetzt werden können. Beide Projekte bleiben nun auf der Agenda, die seit Jahrzehnten versprochene Sporthalle soll sogar früher als zuletzt geplant kommen.

Das Paket steht noch unter dem Vorbehalt der Ausführungsbestimmungen des Landes. Auch der Rat muss zustimmen. CDU und SPD haben sich bereits abgestimmt und tragen das Konzept mit.

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