Verkehr Konflikt um die „Konfliktschaltung“ am Berliner Platz

Wuppertal · Hauptausschuss verwies an den Verkehrsausschuss. Stadt will die Unfallgefahr minimieren.

 Gerade im Dunkeln können hier an der B7 gefährliche Situationen entstehen.

Gerade im Dunkeln können hier an der B7 gefährliche Situationen entstehen.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Ulrich Schmidt will die Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern an der Kreuzung am Berliner Platz in Oberbarmen verbessern. Deshalb hat er an die Stadtverwaltung einen Bürgerantrag gestellt, in der es um die sogenannte Konfliktschaltung an der Kreuzung Schwarzbach/Berliner Straße geht. Seiner Ansicht nach handelt es sich um einen Unfallschwerpunkt, da sowohl die aus der Schwarzbach kommenden und rechts abbiegenden Autofahrer wie auch die Fußgänger und Radfahrer an dem Fußgängerüberweg zur gleichen Zeit grünes Licht bekommen. Nicht zuletzt aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens und der unübersichtlichen Gestaltung dieses Bereichs der Kreuzung seien Unfälle an dieser Stelle programmiert, kritisiert Schmidt.

So hatte es zuletzt Mitte Januar einen Zusammenstoß zwischen einem Auto und einem Radfahrer gegeben, bei dem der Radler schwer verletzt wurde. Nach Angaben von Schmidt erlaubt es die derzeitige Gestaltung des Kreuzungsbereiches den Autofahrern, mit hoher Geschwindigkeit nach rechts abzubiegen. Zudem könnten an der Stelle zwei Spuren befahren werden, was dazu führe, dass zwei Fahrzeuge nebeneinander stehen oder fahren – was wiederum zur Folge habe, dass die Situation auf dem Fußgängerüberweg für die Autofahrer schwer einzusehen sei. „Und dann gibt es an der Stelle auch noch viele Autofahrer, die einen U-Turn machen“, sagt Schmidt, der bereits seit Jahren immer wieder für die Belange der Radfahrer aktiv ist und in der Sache nach eigenen Angaben rund 140 Bürgeranträge an die Verwaltung gestellt hat.

Die Verwaltung sieht Handlungsbedarf im Bereich

Mit dem aktuellen Bürgerantrag von Schmidt, der auch Mitglied der IG Fahrradstadt ist, hat sich am Mittwoch der Hauptausschuss der Stadt beschäftigt. Über die Abschaffung der Konfliktschaltung – also der gleichzeitigen Grünphase von Autofahrern sowie Fußgängern und Radfahrern – haben die Mitglieder nicht endgültig entschieden, den Antrag vielmehr einstimmig an den Verkehrsausschuss übergeben. Immerhin sieht die Verwaltung aber Handlungsbedarf: Anfang März dieses Jahres habe es eine Ortsbegehung mit der Polizei und den zuständigen Behörden der Stadtverwaltung gegeben, heißt es in der Stellungnahme zu dem Bürgerantrag.

Dabei seien drei Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit vereinbart worden. So ist ein Werbeschild im Kurvenbereich entfernt worden, um den abbiegenden Verkehrsteilnehmern einen besseren Blick auf den Fußgängerüberweg zu verschaffen. Zudem wurden zwei Blinklichter vergrößert, die auf die kreuzenden Fußgänger und Radfahrer hinweisen. Überdies soll noch eine Markierung auf der Fahrbahn angebracht werden, die das Abbiegen nach rechts etwas erschwert und dadurch die Geschwindigkeit an dieser Stelle reduziert.

Laut der Verwaltung handelt es sich nach Auskunft der Polizei an dieser Stelle allerdings nicht um einen Unfallschwerpunkt. Die bemängelte Schaltung sei „als unauffällig zu bezeichnen“. Schmidt hofft nun darauf, dass sein Bürgerantrag in der Verwaltung und der Politik zumindest dazu führt, über das Thema „Konfliktschaltungen an Fußgängerüberwegen“ intensiver nachzudenken.

Schützenhilfe erhält er dabei von dem Fußgängerinteressenverband „Fuß“. Um die Sicherheit von Fußgängern zu gewährleisten, sei es unabdingbar, „an dieser stark genutzten Fußgängerquerung die Grünphasen für Fußgänger und Kraftfahrer zu trennen“, erklärt der Verband. Polizei und Verwaltung sollten „den Mut haben zu handeln“ und „eine Verbesserung der Verkehrssicherheit“ anstreben, sagt der Vereinsvertreter Thorsten Niebuhr.

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