Kommentar Das Ehren-Planungsamt in Cronenberg

Wuppertal · WZ-Redakteur Daniel Neukirchen findet das Engagement des Cronenberger Heimat- und Bürgervereins bemerkenswert.

 WZ-Redakteur Daniel Neukirchen

WZ-Redakteur Daniel Neukirchen

Foto: Schwartz, Anna (as)

In Cronenberg ist gerade der Startschuss für die Gestaltung einer neuen Ortsmitte gefallen. Ein kleiner Platz soll Großes bewirken. Nämlich zu einem zentralen Treffpunkt werden, den Cronenberg seit Jahren vermisst hat. Was daran bemerkenswert ist: Bei diesem mit öffentlichen Geldern geförderten Projekt hat die Stadt ihre Finger nicht mit im Spiel. Hier betreiben engagierte Ehrenamtler des Heimat- und Bürgervereins im Kleinen Stadtentwicklung. Und das nicht deshalb, weil die Herren zu viel Freizeit haben und das Ausfüllen von Förderanträgen unterhalt­samer ist als jedes Sudoku, sondern aus einem einfachen Grund: Ohne diese Macher würde Cronenberg so bleiben wie es ist. Auf den Höhen hat man zu Recht das Gefühl, dass städtebauliche Vorzeigeprojekte immer woanders passieren. Mit dem Wunsch nach einer Ortskernplanung etwa hat man Stadt und Rat nun so lange am Rockzipfel gezogen, bis nach Jahrzehnten des Bettelns eine Planungssumme von 250 000 Euro für eine Machbarkeitsstudie abgefallen ist. Nur Vollblut-Optimisten gehen davon aus, dass nach dieser Studie weitere Summen folgen, um dann auch wirklich loszulegen. Kein Wunder also, dass sich die Bürger selbst kümmern. Es bleibt leider nur die düstere Ahnung, dass die Stadt insgeheim darauf setzt, dass sich die Cronenberger schon selbst um ihre Belange kümmern. Doch was, wenn es Probleme gibt und Fördergelder ausbleiben? Man darf nicht vergessen, dass hier jetzt Engagierte ihren Kopf für den geliebten Stadtteil hinhalten. Davor kann man sich nur verbeugen.

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