Kolumne : Der Kampf für die Umwelt
Wuppertal Baumschutzsatzung, Tempolimit auf Autobahnen und Klimaaktivistin Greta Thunberg: Unser Kolumnist Uwe Becker erklärt, warum er keine Autos mag.
In Wuppertal gibt es zur Zeit heftige Diskussionen um unsere Bäume. Vor ein paar Tagen erst wurden wieder vier Bäume gefällt, damit an deren Stelle Parkplätze entstehen. Der Besitzer des Grundstücks hat aber versprochen, zu gegebener Zeit, im Gegenzug drei Weihnachtsbäume in seiner Wohnung aufzustellen, oder so ähnlich. Vielleicht habe ich das auch nicht richtig verstanden. In meiner Heimat Unterbarmen sind auf der Friedrich-Engels-Allee auch schon einige Bäume verschwunden. Unser Oberbürgermeister versprach aber schriftlich dem Unterbarmer Bürgerverein, dass keine weiteren Baumfällungen innerhalb seiner Amtszeit anstehen würden.
Die Baumschutzsatzung wurde in Wuppertal 2006 abgeschafft, weil man alle Verantwortlichen für klug genug und fachlich ausreichend geschult hielt, um von Fall zu Fall, auch ohne eine Satzung mit lästigen Vorgaben oder Einschränkungen entscheiden zu können, wann ein Baum gefällt werden muss. Ich bin ja auch kein Baumfachmann. Ich erinnere mich, dass wir zu Schulzeiten im Wald Blätter sammeln mussten, die wir dann in unsere Lehrbücher eingelegt und geplättet haben, aber schon kurze Zeit später wieder vergessen hatten.
Sehr beunruhigend finde ich aber, dass die Verantwortlichen in unserer Stadt auch keine Baumfachleute sind, aber so tun, als ob sie es wären. Aber auch den Bediensteten in unseren fußläufigen Wäldern des Bergischen Landes mangelt es nicht selten an Fachwissen. Ich glaube, es gibt Förster, die ihre Umwelt und die Bewohner des Waldes lieben, und auch den Klimawandel nicht leugnen. Aber wenn ein Förster in der AfD ist, oder ein Autonarr, mit einem fetten Geländewagen der neuen G-Klasse vom Mercedes-Benz für knapp 110 000 Euro in der Scheune, dann fällt es mir schwer daran zu glauben, dass so einer die Natur wirklich liebt und schützen will.
Wenn ich zum Trimmen flotten Schrittes über die B7 gehe, halte ich immer die Luft an, damit ich den schädlichen Feinstaub nur begrenzt aufnehmen muss. In vielen Städten, auch bei uns, drohen nun Fahrverbote für ältere Dieselfahrzeuge. Hier möchten aber plötzlich nicht wenige Politiker, die von der Automobilindustrie anscheinend mit Tankgutscheinen oder Wellness-Wochenenden bestochen werden (Haha), dass die Grenzwerte erhöht werden.
Unser Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (BMW) glaubt, ein Tempolimit auf unseren Autobahnen wäre gegen jeden Menschenverstand. Die Polizeigewerkschaft spricht allerdings davon, dass die „Geschwindigkeit immer noch der Killer Nummer eins auf deutschen Straßen ist.“