Vorschlag für mehr Klimaschutz : Grüne Jugend will Elberfeld ohne Autos
Elberfeld Bis 2030 sollen keine PKW mehr durch die City rollen. Die BV hält das für unrealistisch.
Wenn es nach der Grünen Jugend Wuppertal geht, soll Elberfeld bald autofrei sein. „Wir fordern, dass bis 2030 keine Privatautos mehr in der Elberfelder Innenstadt fahren dürfen“, sagt Irla Hegel, eine der beiden Sprecher der Grünen Jugend Wuppertal. Konkret geht es um den Bereich zwischen B7 und der Nordbahntrasse. Die zunehmende Erderwärmung ist der Grund für das geforderte Verbot. „Um die Erderwärmung bei höchstens 1,5 Grad zu halten, bedarf es zunehmender Alternativen zu Kraftfahrzeugen“, sagt Irla Hegel. Der Trend gehe allerdings momentan in eine andere Richtung, die Anzahl privater Autos nehme sogar zu. In Wuppertal wolle man nun beginnen, ein echtes Zeichen im Kampf gegen den Klimawandel zu setzen. Dazu sei ein Verbot von Privatfahrzeugen in der bislang verkehrsreichen Elberfelder Innenstadt nötig. Busse, Krankenwagen und Versorgungsfahrzeuge sollen weiterhin in Elberfeld fahren dürfen, allerdings wenn möglich mit Elektro- oder Hybridantrieb.
Die Topografie Elberfelds sei besonders dafür geeignet, den Stadtteil autofrei zu machen. „Es gibt insbesondere in der Nordstadt viele schmale Straßen, die generell eher ungeeignet sind für den Autoverkehr“, sagt Irla Hegel. „Und wir haben in Elberfeld auch schon eine große Fußgängerzone, darauf kann man aufbauen.“ Die Realisierung soll schrittweise erfolgen; konkret sieht der Plan der Grünen Jugend bislang vor, dass die Fußgängerzone in der Innenstadt bis zum Robert-Daum-Platz und unter anderem um die Luisenstraße erweitert werden soll. Zusätzlich sollen Fahrrad- und Fußgängerwege in der Innenstadt ausgebaut werden.
Wuppertal Institut entwickelte die Idee
Die Idee der Grünen Jugend basiert auf einem Impulspapier des Wuppertal Instituts. Oscar Reutter, Forschungskoordinator des Wuppertal Instituts, äußerte darin bereits 2017 die Idee, die Elberfelder Innenstadt im kommenden Jahrzehnt konsequent und Schritt für Schritt zu einem autoverkehrsfreien Stadtteil zu entwickeln. Dies würde sowohl der Umwelt als auch den Einwohnern Wuppertals zu Gute kommen. Auch Irla Hegel sieht die Erhöhung der Lebensqualität in der Elberfelder Innenstadt als einen wichtigen Grund für ein Autoverbot. „Beispielsweise in der Luisenstraße gibt es ja viele Cafés mit Außenbereich, die sicherlich von einer autofreien Innenstadt profitieren würden.“