Klettern in der Schwimmoper: 1600 sahen die Show (mit Video)

Finale der HardMoves in der Schwimmoper begeistert 1600 Fans. Kulisse und Stimmung suchen ihresgleichen.

Wuppertal. Sportler, die nach einem Triumph freiwillig baden gehen, kennt man bisher vorwiegend vom Rudern. Dass auch Kletterer ihren Sieg mit einem Sprung ins Wasser begehen, ist seit Samstagabend neu. Um kurz vor halb zwölf stürzten sich die sechs Boulder-Athleten von Rock Town Kaiserslautern unter dem Jubel der 1600 Zuschauer in die Fluten der Schwimmoper — krönender Abschluss einer vierstündigen Show, die nicht nur in Wuppertal ihresgleichen sucht und die Stadt in der Kletterszene weltweit noch bekannter machen wird.

So durften sich auch die Wupperwände-Geschäftsführer Arndt Wilmanns und Christian Popien sowie ihr Organsationsteam mit Friederike Kops und den „Chef-Routenbauern“ Jonas Baumann und Tobias Reichert als Sieger der Neu-Auflage ihres Teamwettbewerbs HardMoves Boulder-League feiern lassen. Dass alles bei generalstabsmäßiger Planung so perfekt funktionieren würde, hatten sie wohl gehofft — angesichts des riesigen Aufwands aber selbst erst geglaubt, als die Show ohne einen einzigen Zwischenfall vorbei war. Überschwänglich bedankte sich Popien bei allen 150 Helfern an diesem Abend und den vielen Unterstützern.

So packend und hautnah hatte wohl noch niemand den Klettersport erlebt, und auch für die Athleten, zu denen Deutsche Meister und Weltcup-Teilnehmer gehörten, war es etwas „Einmaliges“ — so etwa Wuppertals Star Juliane Wurm.

Bis zu sieben Meter hoch waren die fünf Wände, die die Macher seit Dienstagabend auf Schwimmpontons aufgebaut hatten. In zig Kameraeinstellungen wurde zudem auf zwei Großbildleinwänden jeder Griff der Athleten gezeigt. Das Reglement: Sechs Superfinalteams mit je sechs Kletterern, die eine der sechs Aufgaben zu lösen hatten. Bis zu drei Versuche hatte jeder Athlet — wobei es nach einem Absturz ins Wasser für die nassen Kletterer natürlich schwieriger wurde.

Chiara Windgassen, 13-jähriges Küken im Team der Wupperwände, trieb das auf die Spitze, als sie zweimal schon am Anfangsgriff gescheitert war, dann aber im dritten Versuch doch noch den Weg ganz nach oben schaffte. Jeder gelungene Zug wurde mit Jubelschreien des Publikums quittiert, und als sie schließlich am Topgriff, der an einem Würfel vor der Wand befestigt war, baumelte, war es in der Arena so laut, als sei ein Jet gelandet.

„Ich bin begeistert und danke allen, die das hier möglich gemacht haben“, sagte Oberbürgermeister Peter Jung schon, als er die Kletterwelt in Wuppertal willkommen hieß. Nicht nur er hofft nun auf eine Wiederholung des Wettkampfs im kommenden Jahr.

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