Stadtentwicklung Wuppertal : Kleine Höhe gegen Parkstraße: Tausch der Grundstücke ist geplatzt
Das Land NRW will seine Fläche in Ronsdorf jetzt doch verkaufen.
Tausche 50 000 Quadratmeter Kleine Höhe für eine forensische Einrichtung gegen 50 000 Quadratmeter an der Parkstraße für ein Gewerbegebiet. So der Plan, aber der Grundstückstausch zwischen Stadt und Land NRW ist geplatzt. Die Verwaltung hat die Mitglieder des Stadtentwicklungsausschusses am Donnerstag darüber informiert, dass das Tauschgeschäft nicht zustande kommt. Nun soll ein unabhängiger Gutachter den Wert beider Grundstücke ermitteln.
Das Land NRW hat die Stadt gebeten, zwei getrennte Kaufverträge abzuschließen, da zwei unterschiedliche Behörden betroffen seien. Das Grundstück Kleine Höhe würde vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (Maßregelvollzug NRW) angekauft. Das landeseigene Grundstück Parkstraße wird vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes verwaltet und auch verkauft. Somit ist die Vereinbarung eines reinen Grundstückstausches hinfällig, den Oberbürgermeister Andreas Mucke im vergangenen Jahr mit dem zuständigen Landesminister Karl-Josef Laumann vereinbart hatte.
Stadt tut sich mit der Ausweisung neuer Gewerbegebiete schwer
Das geplatzte Tauschgeschäft hat eine lange Vorgeschichte. Die Stadt Wuppertal bereitet den Satzungsbeschluss für den Bau einer forensischen Landesklinik auf der Kleinen Höhe vor. Die benötigte Fläche von fünf Hektar (50 000 Quadratmeter) entspricht der Größe der noch freien Fläche an der Parkstraße, auf der das Land NRW ursprünglich die neue Kaserne für die Bereitschaftspolizei bauen wollte.
Diese Fläche erwies sich aber aufgrund gewachsener Anforderungen an die Polizeiausbildung als zu klein. Die Bereitschaftspolizei bleibt daher am alten Standort in der Polizeikaserne an der Müngstener Straße. Als dies vom Innenministerium mitgeteilt wurde, meldete die Stadt Interesse an der Fläche an der Parkstraße an, um dort Gewerbefläche zu schaffen. Mit der Ausweisung von neuen Gewerbegebieten tut sich die Stadt bekanntlich schwer.
Würden die beiden Flächen nach ihrem aktuellen Wert beurteilt, dann würde die Stadt vermutlich als Verlierer aus dem Geschäft hervorgehen. Die Kleine Höhe ist aktuell eine landwirtschaftlich genutzte Fläche, und entsprechend niedrig fällt der Bodenrichtwert dort aus. Bewertet man die Fläche an der Parkstraße als erschlossenes Gewerbegebiet, dann kämen auf den Käufer immerhin Quadratmeterpreise von 80 bis 100 Euro zu und damit ein Gesamtpreis von vier bis fünf Millionen Euro. Eine Summe, die für die Stadt aufgrund ihrer Kassenlage nur schwer aufzubringen wäre.