Umwelt Klaus Töpfer beim Circular-Valley-Forum in Wuppertal

Wuppertal · Der Ex-Bundesumweltminister spricht in Wuppertal über Ökologie. Zudem berichtet er über seine derzeitige Tätigkeit.

 Klaus Töpfer spricht am kommenden Freitag in der Historischen Stadthalle.

Klaus Töpfer spricht am kommenden Freitag in der Historischen Stadthalle.

Foto: Klaus Töpfer

Das Circular-Valley-Forum findet am Freitag, 18. November, in Deutschland statt, also genau in dem Land, das vor 30 Jahren mit dem Dualen System zum weltweiten Vorbild wurde. Und einer der Gäste dieses großen Treffens in Wuppertal ist passenderweise der Mann, der das Thema hier und international wesentlich vorangebracht hat: Klaus Töpfer, früherer Bundesumweltminister und Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen. Er spricht in der Historischen Stadthalle mit anderen Teilnehmern über die aktuellen Herausforderungen und Lösungen auf dem Weg zu einer echten Kreislaufwirtschaft.

Angefangen hat alles 1991 mit der Verpackungsverordnung. Sie verpflichtete die Wirtschaft, Verpackungen nach Gebrauch wieder zurückzunehmen und bestmöglich zu verwerten. Zuvor wurde sämtlicher Abfall entsorgt. Der Grüne Punkt und die Gelbe Tonne änderten das von Grund auf – und waren zugleich die Grundlage für das Kreislaufwirtschaftsgesetz, das Mitte der 90er-Jahre in Kraft trat. Klaus Töpfer war von 1987 bis 1994 Bundesumweltminister und hatte in dieser Zeit wesentlichen Anteil daran, dass die Idee Wirklichkeit wurde. Er gilt deshalb heute als einer der Väter der Kreislaufwirtschaft. „Wir waren in der Entwicklung der Kreislaufwirtschaft Weltmarktführer und haben das deutsche Modell in viele Länder exportiert“, sagt Töpfer heute. „Endlich wurde über Ressourcen und Rohstoffe gesprochen, darüber, dass und wie wir sie bewahren müssen.“

In seiner Aufgabe bei den Vereinten Nationen erlebte Töpfer auch den internationalen Fortschritt. So habe sich beispielsweise in den USA viel getan. Dort sehe man das Thema zwar weniger unter ökologischen Gesichtspunkten. Aber auch mit einer ökonomischen Sichtweise komme man zu dem Ergebnis, dass es Unsinn sei, Dinge wegzuschmeißen, die man noch einmal nutzen könne. Töpfer sieht das Thema im engen Zusammenhang mit den heutigen Fragen der Klima- und Energiepolitik. „Rohstoffe begrenzen den Ausbau der erneuerbaren Energien leider auf natürliche Weise. Wir werden deshalb viel mehr in Kreisläufen denken und arbeiten müssen, wenn wir den Klimaschutz richtig voranbringen wollen.“

Weitere Informationen zu der Veranstaltung mit über 600 Teilnehmern unter www.circular-valley.org

(red)
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