Klangerlebnis bringt Spenden für Flut-Opfer

700 Zuschauer waren beim klassischen Benefizkonzert in der Stadthalle begeistert.

Wuppertal. Wer in der vergangenen Woche seinen vom Wuppertaler Starkregen überfluteten Keller trockenlegen musste, bekam einen kleinen, einen ganz kleinen Eindruck davon, was die große Flut im Süden und im Osten Deutschlands angerichtet hat. Und so strömten die Wuppertaler am Dienstagabend zum kurzfristig angesetzten Benefizkonzert in die Stadthalle, um mit ihrem Eintrittsgeld die Katastrophenhilfe der Diakonie zu unterstützen. Erhard Ufermann, der das Referat Kultur und Musik im Kirchenkreis Wuppertal leitet, konnte zahlreiche Chöre und Instrumentalisten gewinnen, die unentgeltlich auftraten.

Zur Eröffnung ließ Thorsten Pech an der Orgel seine freie Improvisation „Die Flut“ als Klangmassen auf die Zuhörer niederströmen. Eine besonders schöne Geste: Die drei großen Kantoreien, Barmen-Gemarke, Bergische und Dreiklang traten gemeinsam auf, vereint im Wunsch, den Menschen in Not zu helfen. Zusammen mit der Wuppertaler Kurrende sangen sie das jubelnde „Jauchzet dem Herrn alle Welt“ von Mendelssohn-Bartholdy. Und im Kanon „Dona nobis pacem“ vereinten sie sich mit der Elberfelder Mädchenkurrende.

Besucherin Ulrike Borschel ging singend in die Pause: „Ich hätte so gerne den Kanon mitgesungen“, sagte sie. Für den begeisterten Applaus bedankten sich die Chorleiter Heinz Rudolf Meier, Dietrich Modersohn, Wolfgang Kläsener, Roland Schwark und Angelika Küpper vom Jungen Chor Katernberg. Für instrumentale und Solo-Einlagen sorgten Roswitha Dasch und Andre Enthöfer, und an den Tasteninstrumenten waren Maria Bennemann, Burkhard Heßler, Joachim Dorfmüller und Achim Maertins die Begleiter.

Das Bergische Blechbläserensemble unter Markus Lenzig erfreute mit sattem Klang bei seinen drei Beiträgen aus Barock und Neuzeit. Nach der Pause ging es in die Welt der Gospel und Pop-Musik. Die jungen Chöre Joyful Voices und Spell 88 sangen schmissig, ehe sie zusammen mit dem Neuen Chor Cronenberg das mitreißende „This Train“ intonierten. Die Chorleiter Silke Schneider und Martin Ribbe durften stolz auf ihre Schützlinge sein. Auch das Ehepaar Hans und Karin Schiek war begeistert. Hans Schiek: „Ich war früher selbst Kurrendaner und habe mich so gefreut, den Chor jetzt wieder zu erleben.“ Beide waren sich einig: „Super, dass das in so kurzer Zeit auf die Beine gestellt werden konnte.“ Und zum Schluss duften wirklich alle mitsingen: „Der Mond ist aufgegangen“ erklang aus den Kehlen von Sängern und Besuchern und wurde, von den Instrumenten unterstützt, zum gewaltigen Klangerlebnis.

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