Kita Wuppergarten kämpft gegen die Wasserschäden

Nach den schweren Unwettern im Mai laufen im Gebäude auf der Gerichtsinsel noch immer die Trockner. Die Kinder wurden inzwischen auf andere Einrichtungen aufgeteilt.

Kita Wuppergarten kämpft gegen die Wasserschäden
Foto: Stefan Fries

Elberfeld. Obwohl die Kita Wuppergarten auf der Gerichtsinsel zwischen den beiden Wupper-Armen liegt, kam das Wasser nicht von unten, sondern von oben. „Der Regen ist bei dem großen Unwetter an den Oberlichten hereingeschossen“, erzählt Karolin Kappler aus dem Vorstand der Elterninitiative. Einige Erzieherinnen und Eltern waren zu diesem Zeitpunkt noch im Kindergarten und versuchten ihr Bestes, um Räume und Mobiliar zu schützen. Doch das Wasser lief unaufhaltsam in die Wände und Böden.

Deshalb ist der private Kindergarten seitdem außer Betrieb. Die nassen Rigips-Platten mussten von den Decken entfernt und die durchweichten Teppiche herausgerissen werden. Seit Wochen laufen im ganzen Gebäude die Trocknungsgeräte. „Am Anfang mussten wir die Wasserbehälter zwei bis dreimal am Tag leeren“, erzählt Karolin Kappler. Inzwischen müssen sie und andere Eltern dafür nur noch einmal am Tag in der Kita vorbeischauen. „Es war ein Glück, dass die Handwerker direkt am Mittwoch kamen“, ist die Schriftführerin des Vereins froh.

Für den Vorstand der Elterninitiative bleibt jedoch viel Arbeit. „Am Anfang hatten wir jeden Abend Telefonkonferenz.“ Schnell stellte sich heraus, dass die Versicherung nicht zahlt — weil das Wasser von oben kam und nicht von unten oder von der Seite. „Jetzt sitzen wir nicht nur auf der nassen Kita, sondern auch auf den Kosten“, sagt Kappler. „Das ist wirklich ein Gau.“ Sie rechnet mit rund 20 000 Euro Kosten für die Sanierung nach dem Wasserschaden.

Die Ironie bei der Geschichte: Schon lange hat der Verein die Dachsanierung beim Land beantragt. Doch bisher wurden keine Fördermittel bewilligt. Ein Dachdecker hat jetzt übergangsweise ein paar Probleme auf dem Dach gelöst; beim zweiten Wuppertal-Unwetter ein paar Tage später drang auch kein Wasser mehr ein. Es bleibt jedoch viel Arbeit.

Die ersten Tage nach der Katastrophe versuchten die Erzieherinnen, mit Ausflügen zu überbrücken. Etliche Tage mussten die Kinder jedoch zu Hause betreut werden. Schnell zeigten sich die Wuppertaler hilfsbereit: Das Kinderland an der Reichsstraße in Wupperfeld rückte zusammen und bot der Elterninitiative einen Raum an. 30 Kinder verbringen dort nun ihre Tage mit ihren gewohnten Erzieherinnen und ein paar eigenen Möbeln. Im Spatzennest in Katernberg sind weitere 15 Kinder mit ihren Betreuerinnen untergekommen. „Wir sind sehr dankbar für diese Hilfe“, betont Karolin Kappler. Für die Kinder - besonders die sehr jungen — sei die ungewohnte Umgebung zwar schwierig. Doch die meist berufstätigen Eltern seien sehr erleichtert, dass die Betreuung wieder funktioniert.

Jetzt hofft das ganze Kita-Team, dass die Kinder bald in ihr gewohntes Haus am Eiland zurück können. Vorwerk hat schon neue Teppiche versprochen. Einige Fliesen müssen ersetzt und das Linoleum an einigen Stellen neu verklebt werden. Und die Wände müssen noch gegen Schimmel behandelt werden. Nächste Woche sollen dann die Eltern für eine Grundreinigung anrücken. „Vielleicht können wir noch vor den Sommerferien wieder einziehen“, hofft Karolin Kappler. Wichtig wäre das auch für die neuen Kinder, die im August ihre Schnuppertage im Kindergarten haben.

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